So, kommen wir also zum letzten Blog dieses Jahr.
Gestern früh war ich mal wieder bald wach. Ich ging noch ein wenig auf eine Sonnenliege am Pool lesen. Ein letztes Mal Duschen und um zehn stand ich an der Straße und winkte einem Route Taxi. Kurz darauf war ich am Flughafen, Einchecken ging schnell. Der Flug hatte eine halbe Stunde Verspätung, damit schrumpfte meine Umsteigezeit in Charlotte mal wieder auf 90 Minuten. Außerdem konnte ich noch kein Ticket nach Deutschland bekommen, da es eine andere Airline ist. In München ging das problemlos. Ich verfraß meine letzten 1000 jamaican Dollar im Cinnabons, lecker, wenn auch verdammt süß und fett. Aber im ersten Flugzeug gabs ja wieder mal nix...
Wir landeten um 5 in Charlotte und ich war unglaubliche 20 Minuten später durch die Einreiseformalitäten, hatte meinen Rucksack abgeholt und uns beide wieder eingecheckt. Was dann kam, war wieder mal sowas von typisch: Der 2. Flieger hatte 2h Verspätung! Sowas passiert nie, wenn man knapp dran ist. So, es gab im Umkreis von 2km nicht einen Cache, dann hätte sich das wenigstens gelohnt. Und auch kein einziges Fastfoodrestaurant, inzwischen hatte ich doch wieder Hunger. Also ging ich in den Bordingbereich, dort entdeckte ich zumindest einen Store mit frischen heißen Pizzabageln. Gar nicht schlecht. Um halb neun gings dann endlich los nach München. Wie immer schlief ich wenig, döste aber zumindest etwas und die knapp 8h Flug vergingen halbwegs schnell.
In München erwartete mich zum ersten Mal seit Jahren kein deutsches Mistwettet, ich musste mich also nicht wie sonst immer an den Armlehnen festkrallen und aus dem Flugzeug gezerrt werden. Auch hier ging alles zügig, dank der Verspätung war aber mein Zug schon weg. Also gings gemütlich zum Edeka Obst kaufen, grüne Bananen, juhu, und dann nach Freising. Ich freute mich schon seit Stunden auf den Bahnhofsbäcker und gönnte mir einen Latte und ein Tomate-Mozzarella-Körnerbaguette. Mit Zug und Schienenersatzverkehr gings nach Regensburg, wo ich genügend Zeit für einen Cache hatte.
Jetzt sitze ich im letzten Zug nach Hof, wo ich um 16.20 ankomme.
Dann gibts erstmal ne Dusche, der Rucksack wandert komplett in die Waschmaschine, ich korrigiere meine Nachprüfung und dann gibts ne leckere Holzofenpizza am Untreusee!
So, ich hoffe ich habe euch dieses Jahr nicht allzu sehr gelangweilt, war teilweise schon sehr ausführlich, aber ich schreibe eben nicht nur für euch, sondern auch für mich! Den nächsten Blog gibts dann in spätestens 322 Tagen, dann ist nämlich der letzte Schultag 2015/16 ;-)
Von wo aus der sein wird, keine Ahnung, einen Favoriten hab ich aber schon, zwei Länder mit M. Könnt ja mal Vorschläge machen, von wo ihr was lesen wollt!
Sonntag, 13. September 2015
Zurück nach Hause 12./13.09.
Freitag, 11. September 2015
Letzter Tag - Mo Bay Beach 11.09.
So, heute ist also mein letzter Tag hier. Heute früh gabs das restliche Ciabatta mit Käse und Tomate. Gegen halb elf fuhren wir zu acht nach Mo Bay rein, wir wollten zum Doctors Cave, DER Strand hier am Hipstrip. Die Prognose war gut, kein Kreuzfahrtschiff im Hafen! Doch zuerst musste ich noch schnell einen Cache heben und kuckte mir dabei den ach so berühmten Hipstrip an. Ist halt einfach ausgedrückt die absolut überteuerte, hässliche Tourimeile mit Souvenirshops samt nervigen Verkäufern und Restaurants. Der Strand kostete stolze 6$ Eintritt. War aber nichts besonderes, typischer Strand für Tourimassen. Zum Glück war aber echt nix los. Die Israelis hatten die Schnorchelausrüstung dabei, man sah weiter draußen ein paar Fische an einem kleinen Riff. Später machten wir einen kleinen Abstecher in eine sauteure Bar/Restaurant. Alkfreier Strawberrymargerita für 5$! Dafür hatte er aber was lustiges zu bieten. Aus dem oberen Stockwerk ging die Wasserrutsche ins Meer, dort war ein Abenteuerspielplatz für große Kinder. Alles aus luftkissen. Trampolins, ne Rutsche, Sprungturm und ne Art Abschussanlage. Da musste einer auf nem Luftsack sitzen und dann springen zwei dahinter drauf... War ganz witzig und somit irgendwie wieder das Geld wert. Danach gings nochmal an den Strand zurück, die letzten Sonnenstrahlen einfangen. Zurück im Hostel wars das dann auch mit Sonne, es gewitterte und pisste wie aus Eimern, wir starteten eine spontane Poolparty...
Um sechs gings für vier Mädels und Alex nochmal los, wir fuhren zu den Glistening Waters. Das ist eine Lagune, in der irgendwelche fluoreszierende Microorganismen leben, die das Wasser beleuchten, wenn man sich bewegt. Extrem touristisch, aber schon ganz cool. Unser Boot zog ne blaue Spur hinter sich her. Das Schwimmen dort war schon echt toll. Hab ne Flasche für zu Hause abgefüllt, hält etwa fünf Tage. Wers sehen will, muss also bis Mittwoch bei mir aufschlagen.
Danach gings zurück zum Hostel. Hab grad meinen Flug gecheckt, geht pünktlich, nur in München lande ich früher. Wäre super, das erhöht die Chance den ersten Zug zu erwischen. So, das wars also. Den nächsten Blog gibts wohl von zu Hause.
Donnerstag, 10. September 2015
Cockpit County 10.09.
Heute Nacht war ich mal wieder um vier wach. Die über mir hatte offensichtlich Jetlag, hat sich die ganze Zeit rumgewälzt und da wackelt hier halt das ganze Stockbett... Also war ich eigentlich ziemlich müde, als ich um halb acht aufgestanden bin. Die Mücken waren auch wieder in Rudeln unterwegs. Bin deshalb auch gleich erstmal in den Pool gesprungen. Zum Frühstück gabs ne Mango und ne Banane. War mal wieder Mango Massaker, die Messer hier sind echt ein Traum...
Um halb elf ging es los mit der Hostelbesitzerin Julia und 5 anderen. Ich fuhr mit Alex im Kofferraum mit, war eigentlich ganz bequem und ich sparte mir 10 Dollar für die Tour. Es ging ein Stück die Nordküste lang und dann in die Berge. Wir kamen unterwegs durch das Dorf, in dem Usain Bolt aufgewachsen ist. Ziel war eine Höhle im Dschungel. Auch hier warteten die Mücken schon wieder. Mit einem Rastafari samt Fackel gings ein Stück durchs Gestrüpp bis zur Höhle. War echt ziemlich groß, voller Tropfsteine und Fledermäuse. Wir gingen aber nur in den vordersten Teil, da es weiter hinten immer mehr kleine Fruchtfliegen gibt. War schon ganz cool, aber für den regulären Preis von 45 Dollar auch sauteuer. Im Anschluss sprangen wir noch in den nahegelegenen Fluss, moskitofrei und sehr kalt, verglichen mit allem anderen, was ich die letzten Wochen hatte, aber echt nichts besonderes.
Danach gings zurück und an den Privatstrand vom Hostel. Echt verrückt, die haben hier ein riesiges 5-Sterne-Resort hochgezogen mit allem Schnickschnack, aber es wurde nie fertig gestellt. In den Strand kann man sich jetzt einmieten, auch ein paar Hotelzimmer sind bewohnt, wer möchte, sind für ne halbe Million Dollar zu haben... Wir lagen hier jedenfalls in aller Ruhe, niemand störte. Um vier fuhren wir dann über den Supermarkt zurück ins Hostel. Ich warf mich noch eine Runde an den Pool, wo ich die beiden Ösis wieder traf, die ich beim ersten Mal Germaican kennengelernt habe.
Vorhin gabs ein kleines Abendessen, Ciabatta mit Thunfisch, Tomaten und Käse. Freu mich echt auf meine Küche, die Futterbeschaffung nervt hier schon etwas.
Jetzt sitze ich mit ordentlich Deet an mir am Pool und schreibe. Nachher gibts wieder ein Lagerfeuer und ich krieg eine Brotfrucht, juhu! Morgen ist dann also tatsächlich mein allerletzter Tag hier. Sechs Wochen sind aber auch immer ziemlich kurz...
Mittwoch, 9. September 2015
Zurück nach Montego Bay 09.09.
Heute früh stand ich mit gemischten Gefühlen auf. Dachte ich vor einer Woche noch, dass Jamaika zwar ganz geil ist, ich aber sicher nicht mehr zurück kommen würde, ist meine Meinung jetzt schon ganz anders. Das Germaican Hostel ist nach meiner 6. großen Backpackertour ganz klar mindestens in den Top 3 der besten Hostels ever. In Kombination mit all dem, was man in Port Antonio so anstellen kann, ganz klar ein Traumreiseziel. Könnte also durchaus passieren, dass ich bei meiner nächsten Tour durch Mittelamerika, wann auch immer das sein mag, nochmal einen Abstecher hierher mache...
Naja, es half alles nix, ich musste Jessica, Marian und meine drei süßen Katzen wohl oder übel zurück lassen. Auch die Mücken sind sicher traurig über meine Abreise, hatten sie heute Nacht doch nochmal richtig lecker gespeist. Aber auch ich wurde zum Frühstück nochmal richtig verwöhnt mit Pancakes, frittierten Bananen und Guacamole auf Toast. Ich werde noch zum Frühstücker! Naja, dann hieß es Abschied nehmen und ich fuhr mit den beiden Deutschen in ihrem Leihwagen in die Stadt. Nochmal abenteuerlicher die Strecke, wenn man in einem normalen Auto sitzt... Ich zeigte ihnen den Weg und die Post und sie setzten mich am Transportation Center ab.
Im Route Taxi gings nach Ocho Rios los. Die Guacamole zeigte Wirkung, so hatte ich die ganze letzte Reihe für mich allein, echt unglaublich hier! Die quetschen sich lieber zu viert auf drei Sitze als im Van bis ganz nach hinten durchzuklettern! Naja, soll mir recht sein. In Port Maria war dann leider Ende der Fahrt, wir standen im Stau. Es ging gar nichts vorwärts. Irgendwann liefen wir dann alle zu Fuß weiter, um auf der anderen Seite der Engstelle in einen neuen Bus zu steigen. Klappte auch super und ich sah, wo das Problem lag: Eine mini Demonstration mit Straßenblockade. Die hatten einfach mal Holzblöcke auf die Kreuzung gelegt und es gibt hier halt nur diese eine Straße. Vielen Dank auch!
Danach gings aber zügig nach Ocho und von dort direkt mit dem nächsten Routetaxi weiter nach Mo Bay. Das wurde wieder voll geschlichtet, aber es hatte in der letzten Reihe vier Plätze, auf denen auch nur vier Personen saßen. Dazu ist die Straße die beste, die ich kennenlernen konnte, mehr oder wenig vierspurig und ohne Haarnadelkurven. Es ging also schnell und um drei purzelte ich in der Nähe des Hostels aus dem Bus. Ich kaufte schnell noch was im Supermarkt und lief dann zum Fuß zum Hostel. Ok, war ne blöde Idee, leicht bergauf und in der Sonne, dachte es wäre kürzer.
Ich bin jetzt noch drei Nächte in dem Hostel, in dem ich die allererste Urlaubsnacht verbracht hatte , das mit Pool! Es gehört auch einer Deutschen, Julia. Nachdem ich meine Sachen ins Zimmer geworfen hatte, bin ich da auch erstmal reingesprungen, hab etwas geplantscht und dann noch gelesen. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Soße aus frischen Tomaten, Knoblauch und einer sehr weichen Avocado. Geil, müsst ihr mal probieren! Ich teilte sie mit der verpeilten Engländerin, die auch mal wieder hier ist.
Jetzt bin ich frisch geduscht und mit Deet gegen die Mücken eingeschmiert. Nachher werden wir im Garten noch ein Lagerfeuer anzünden oder so...
Dienstag, 8. September 2015
Letzter Tag in Port Antonio - Strand 08.09.
Heute früh verabschiedeten sich die anderen vier Richtung Blue Mountains. Ich hatte keine Lust auf mehrere Stunden im Auto, wollte lieber noch den besten Strand austesten. Nach dem Frühstück nahm ich heute mal den Walking Way runter ins Tal. Dauerte auch nicht länger als im Auto. Unten an der Straße kam auch schon ein Taxi. In der Stadt holte ich schnell Geld und Wasser, dann lief ich erstmal auf die Folly Peninsula zum Leuchtturm, wo seit zwei Wochen ein Cache liegt. Für alle Cacher: FTF und zugleich mein 1. Cache auf Jamaica ;-)
Danach gings zurück zur Straße und im Route Taxi zum besten Strand hier, dem Frenchmans Cove. Kostet dafür stolze 10$ Eintritt. War aber auch echt eine tolle kleine Bucht. Und ganz wenig Menschen dort. Also lag ich den ganzen Tag lang im Sand und tankte eines der letzten Male Sonne. Sehr gechillt!
Gegen halb sechs fuhr ich zurück und ging in ein kleines Geheimtipprestaurant. Es gab Garnelen in Currysoße, sehr lecker.
Danach deckte ich mich mit Vorräten im Supermarkt ein und fuhr mit dem Taxi und Sunny zurück zum Hostel. Jetzt sitze ich also ein letztes Mal auf der Veranda, zwei weitere Deutsche sind heute angekommen. Morgen gehts dann zu meinem letzten Stopp in Montego Bay bevor ich ins kalte Deutschland zurück muss.
Montag, 7. September 2015
Rafting am Rio Grande 07.09.
Heute Nacht hab ich echt super geschlafen. Nach dem Frühstück gings für Chris und mich heute schon um neun los, Marian fuhr uns und seinen Nachbarn Collins zum Fluss bzw in die Nähe. Wir liefen noch ein gutes Stück bergab durch den Dschungel bis wir dort waren. Zuerst mal gings ins Wasser und wir nutzten die Gelegenheit zum Wäschewaschen. Praktischerweise hatte ich die dreckigsten Klamotten an und das salzige Badetuch musste auch dran glauben.
Dann gings am Ufer entlang flussaufwärts, wobei die Herren versuchten das Mittagessen zu fangen. War aber ein guter Tag für die Fische, nur einer schaffte es nicht davonzukommen...
Kurz darauf kamen wir am Startpunkt an, wo wir erstmal die nächsten Stunden zubrachten. Auf den Steinen in der Sonne liegen, plantschen, vom Felsen springen und ein wenig daran rum bouldern. Collins schürte ein Feuerchen fürs Mittagessen, der wesentliche Riesenfisch und eine Brotfrucht! Sehr lecker. Man schmeißt sie ins Feuer bis sie außen ganz schwarz sind, dann wird sie innen weich. Schmeckt ein bisschen wie Feuerkartoffel, aber besser. Danach verschwand Collins im Dickicht. Einige Zeit später war er mit einigen Bambushölzern durchs Wasser zurück und wir begannen unsr Floß zu bauen. In der Zwischenzeit kamen einige Tourifloße vorbei. Echt ne langweilige Sache. Die hatten nicht mal nasse Füße! Als unser Floß dann endlich startklar war, gings los. Stellenweise war das Wasser extrem flach, dass wir manchmal absteigen und schieben mussten. Unterwegs kamen wir an einem "Restaurant" vorbei, wo wir ein Bier tranken. Das Ganze war nichts anderes als ein paar zusammen genagelte Bambushölzer. Als wir dann wieder weiter kamen, wurde es schon dunkel. Das Wasser war zum Glück echt warm, trotzdem wurde es gegen Ende schon echt frisch. Die letzte halbe Stunde wars echt stockfinster und wir hatten einen traumhaft schönen Sternenhimmel über uns. Plötzlich begann auch noch das Wasser zu leuchten, wenn man den Ruderstecken tiefer eintauchte. Auch die Fische zogen eine Leuchtspur hinter sich her. Um halb acht waren wir dann an der Flussmündung angelangt, Marian uns wieder abholte. Insgesamt ein echt cooler Tag.
Im Hostel zurück begannen wir ordentlich aufzukochen, wir brauchten sämtliche 5 Herdplatten! Wurde aber auch echt lecker. Yam, Bananen, Reis, Hühnchen, Kürbis, Guacamole. Dauerte aber auch bis halb elf bis das alles fertig war. Aber ich musste auch immer wieder zwischendurch die drei süßen Katzen streicheln. Jetzt ist es kurz vor zwölf, ich hoffe der Blog kommt also noch rechtzeitig zum deutschen Frühstück!
Gute Nacht!
Sonntag, 6. September 2015
Unvergesslicher Tag - Boat Trip 06.09.
Heute war der definitiv beste Tag auf Jamaika, wenn nicht sogar der beste des ganzen Urlaubs!
Ich wachte um viertel 6 auf, pünktlich zum Sonnenaufgang. War zwar etwas wolkig über dem Horizont, aber sah trotzdem sehr toll aus. Danach hab ich noch bis etwa halb acht geschlafen. Zum Frühstück gabs Pancakes mit Zimt und Zucker. Gegen halb zehn gings los, insgesamt zu acht mit Marian fuhren wir runter, wo es aufs Fischerboot ging. Mit dem kleinen Kutter ging es dann die Küste lang. Erster Stopp war eine kleine Sandbank, wo wir im Wasser rumlagen und etwas schnorchelten. Gab nur nicht wirklich was zu sehen.
Dann fuhren wir auf Navy Island. Bzw. ich schwamm, waren vielleicht 100m. Dort begann vor über 60 Jahren der Tourismus auf Jamaica. Ein bekannter US -Schauspieler, Erol Flynn, gewann die Insel beim Kartenspiel und baute das erste Luxusresort. Damals war hier wohl ein sehr großer Hafen, in dem auch große Tourischiffe anlegen konnten. Dieses Inseleck war daher sehr beliebt und deutlich belebter als jetzt, wo sich nur ein paar wenige Individualtouristen hierher verirren. Zwei Hurricans in den Achtzigern machten das ganze zunichte, indem sie alle Zufahrtsstraßen in den Ort und den Hafen dem Erdboden gleich machten. Davon hat sich die Region bis heute nicht erholt. Das Luxushotel ist seitdem dem Dschungel ausgesetzt, der es sich nach und nach zurück holt. Ein echt toller Lost Place! Im alten öffentlichen Pool saß dann noch ein echt riesiger Krebs, größer als eine 0,5l Flasche.
Da das Restaurant leider seit 25 Jahren nichts mehr serviert, fuhren wir weiter die Küste lang, vorbei an vielen Prachtvillen, in denen die Nacht ab 800$ aufwärts kostet. Nächster Stopp war Monkey Island, das ich ja schon kannte. Wir schnorchelten wieder, immerhin gab es jetzt auch ein paar Fische. Währenddessen nutzte Marian die Zeit zum Wakeboarden. Und danach durfte ich auch mal! Mal wieder was, was ich noch nie probiert hatte! Hatte auch keine großen Erwartungen, dass ich aus dem Wasser komme, aber nach zwei Fehlversuchen klappte es tatsächlich. Insgesamt ging es dreimal, beim 2. Versuch kam ich auch echt recht weit. Nur um die Kurve kam ich nicht mehr. War echt cool, muss ich nächstes Jahr zu Hause mal üben! Irgendwo gibt es doch bei uns so eine Anlage oder?!? Dafür tun mir jetzt ordentlich die Arme weh!
Weiter gings in die Blue Lagoon zu dem coolen Baum. Nur waren wir heute deutlich länger und Marian zeigte uns coole Absprungplätze und den Tarzanschwung. Hat bei mir nur nicht so gut geklappt, kommte mich einfach nicht mehr richtig halten. Am coolsten war aber der kleine jamaikanische Junge, den sein Papa hochgezerrt hat und der sich nicht traute. Hing dann ewig bei Marian und mir an der Hand, bis er sich endlich getraut hat. Sehr putzig!
Danach gings noch kurz zur Quelle und dann zum Winnifred Beach zu einem sehr späten Mittagessen. War schon drei durch. Es gab Jerk Chicken mit Bohnenreis und für mich Gemüse. Danach waren wir alle etwas im Fresskoma. Gegen vier fuhren wir zurück. Kurz vor Port Antonio hielten wir nochmal an einem weiteren Lost Place. Das 1901 gebaute größte Haus der Karibik mit 60 Zimmern, Indoorpool und jedem Schnickschnack. Dummerweise haben die Baumeister den Beton mit Salzwasser angerührt, so dass das Haus zehn Jahre später aufgegeben werden musste, da die Stahlträger durchrosteten... Seitdem steh es leer, echt schade drum.
Mit diesem letzten Eindruck gings zurück. Insgesamt eine richtig geile Tour, auf der wir sauviel gesehen haben und viel Spaß hatten. Außerdem sozusagen voll exklusiv, da man so eine Tour hier nirgends buchen kann! Zurück im Hostel gabs auch noch nen schönen Sonnenuntergang hinter den Bergen. Zum Abendessen gabs nur Tütensuppe, waren nicht mehr einkaufen, da wir nicht im Ort waren und hatten nach dem späten Abendessen auch kaum Hunger.
Gerade gabs nochmal etwas Aufregung, Jenny hat net fliegende Kakerlake im Dorm gefunden und die reagiert da etwas heftiger ;-) Stellte sich aber als Galter und Käfer heraus. Fliegende Kakerlaken gibts aber wirklich hier! (Forni bitte in deiner Survivalpackliste vermerken, was da helfen könnte. Fliegende Turnschuhe vielleicht?!?) Jetzt ist das Getier aber weg und hier kehrt wieder Ruhe ein. Und mir tun immer noch die Arme weh, kann nix mehr schreiben. Bis morgen!
Samstag, 5. September 2015
Strandtag in Port Antonio 05.09.
Heute morgen schlief ich tatsächlich bis etwa halb acht. Kurz nach acht stand ich auf, schnappte mir ne Tasse Kaffee und setzte mich auf die Veranda und genoss die Aussicht. Dann gab es wie immer geiles Frühstück, Obst, Ackee with Saltfish und Erdnussbuttertoast. Gut gestärkt starteten wir gegen halb elf ins Tal.
Mit dem Taxi ging es ohne Wartezeit in den Ort, schnell noch etwas einkaufen und weiter zum Winnifred Beach etwas außerhalb. Ist wohl einer der schönsten Strände, die noch frei ohne Eintritt zugänglich sind. Dort angekommen wurden wir aber gleich wieder angesprochen. Wir sollten doch bitte, wenn wir wollten, was zahlen, damit der Strand auch in Zukunft umsonst bleibe könnte. Äääh ja, logisch oder? Und damit der Strand frei von Müll bleiben würde. Ja, würden die Jamaikaner halt wie die Touris die Mülleimer nutzen. Ok, der Typ wollte es nicht kapieren und wir nicht zahlen, also ging weiter an den Strand. War echt sehr schön und wir, ein Franzose Clement sowie Jenny aus Frankfurt, Peter aus Wien und ich verbrachten einen sehr schönen erholsamen Tag. Die Sonne tat ihr Übriges und schien die ganze Zeit, es ging ein leichter Wind, so dass ich echt kaum im Schatten war und ordentlich Farbe tanken konnte.
Gegen halb sechs fuhren wir zurück und über Supermarkt und Markt weiter nach Hause. Dort kochte ein Teil von uns erstmal ordentlich auf. Es gab Hähnchen in Soße, Fisch, Yamwurzel, frittierte Kochbananen, Linsen-Kichererbsen-Kürbis-Gemüse und Guacamole. Geil! Schon das Kochen war echt lustig und das Ergebnis superlecker und ausreichend für sieben Mann. Nachdem die Küche nun wieder normal aussieht, sitzen wir mal wieder auf der Veranda.
Hier könnte ich echt bleiben, v.a. wenn man sich ankuckt, was wetter.com so über Hof berichtet. Werde gleich Montag mal in der Norwich Primary School unten ob die nicht vielleicht einen Mathe-Sportlehrer brauchen könnten...
Freitag, 4. September 2015
Zurück nach Port Antonio 04.09.
Heute war ein richtig anstrengender Tag!
Nachts schlief ich deutlich besser, aber trotzdem nicht sehr lang. Dann packte ich alles zusammen und verbrachte die nächsten Stunden hinterm Haus bis meine beiden Mitreisenden Chris und Jana nach Port Antonio kurz vor zwölf halbwegs fit und reisetauglich waren. Da ihnen der Sinn noch nicht nach Laufen stand, riefen sie einen einheimischen Kumpel an, der kurz darauf im fetten Mercedes vorfuhr. Unterwegs beschloss er, dass Route Taxi mit unsrem ganzen Gepäck ziemlich doof wäre und machte uns zum selben Preis ein privates Taxi klar! Zwei Stunden Taxi kosteten uns insgesamt etwas 12 Euro! Ich bin immer noch der Meinung, dass der Jamaikaner den Rest draufgelegt hat... War auch echt angenehm und ich sah endlich mal die kurvige Straße durch die Blue Mountains. Echt schöne Natur. Trotzdem bin ich nicht traurig, dass die Tour auf den Gipfel nicht klappte, denn die letzten Tage war es dort immer stark bewölkt.
Gegen drei waren wir an der Schule. Wir hatten gerade Marian angerufen, dass er uns abholen kommt, als sein Kumpel Sunny vorbeikam und meinte, er fährt uns schnell. Also gings mit dem Pickup nach oben, sein verrückter Hund rannte wieder nebenher. Heute bezog ich den anderen Dorm, sind insgesamt zu viert drin, alles bekannte Gesichter aus dem Reggae in Kingston. Und damit endete der actionreiche Tag auch schon wieder. Ich bezog meinen Platz auf der Terrasse mit Kindle und Handy und bewegte mich nicht mehr weit weg. Abends kochte ich mit Chris und Jana nen Gemüsetopf, sehr lecker.
Jetzt wieder das übliche Bild, alle chillen auf der Terrasse. Gute Nacht!
Ach ja, Fotos hab ich heute schon wieder keine gemacht...
Donnerstag, 3. September 2015
Kingston, die zweite 03.09.
So, Klappe die zweite, im doppelten Sinn, hab gerade die falsche Taste erwischt und den fertigen Blog gelöscht...
Ok, heute Nacht hab ich ziemlich schlecht geschlafen und war auch wieder bald wach. Ich frühstückte zwei Bananen und Tee und machte dann mal Laundry. Das ist hier echt doof, überall zahlt man maschinenweise, Menge an Dreckwäsche ist egal. Selbst wenn ich komplett alles aus Stoff reinwerfen würde, was ich mithabe, wäre es nicht voll. Also hab ich illegal zwei Shirts, zwei Shorts und mein Duschtuch gewaschen. Ich lungerte noch ein wenig rum und schon war alles wieder trocken.
Gegen 11 zog ich los, mein erstes Ziel war Downtown, also ab in das Route Taxi. Dort angekommen lief ich zuerst zur National Gallery of Arts, das mir wärmstens empfohlen wurde. War auch echt gut für mich Kunstbanausen. Auf dem Rückweg zum Bus gönnte ich mir eine Pizza bei Dominos. Verglichen mit den letzten Wochen war die Amipizza fast schon italienisch. Als ich wieder raus kam, war der Himmel dunkelgrau, es hielt aber genau so lang bis ich wieder im Bus saß. Zurück in Uptown lief ich zu Fuß zum Devon House, das Haus des ersten reichen und erfolgreichen Schwarzen hier. Eigentlich wollte ich rein, aber entgegen der Info im Lonely Planet ging das nur mit Tour, aber darauf hatte ich echt keinen Bock. Also gabs nur ein Eis in der besten Eisdiele Jamaikas. War auch echt lecker. Über den Supermarkt gings heim, wo ich gegen halb 5 ankam. Die Zeit wollte genutzt werden, ich beschloss endlich mal mit der Choreo für den neuen Gardetanz anzufangen. Ging auch echt gut nach kleinen Startschwierigkeiten und zwei Stunden später stand zumindest eine vorläufige Choreo, fehlen nur noch die Schritte...
Zum Abendessen gabs heute nur einen Obstsalat aus dem Kühlregal. Sah gut aus, leider schmeckte alles nach dem Geruch in diesem Supermarkt. Schade ums gute Obst. Jetzt ist das Bild wieder das übliche, nur der Anteil an deutschen ist gesunken...
Ach ja, falls ihr euch wundert, wieso es keine Bilder gibt, ich hab heute morgen versehentlich Glotzkowski in meinen Spind gesperrt statt ihn einzupacken. Aber so viel tolles hab ich heute eh nicht gesehen...
Mittwoch, 2. September 2015
Lime Key 02.09.
Heute morgen war ich schon sehr früh wach und konnte nicht mehr schlafen. Ich blieb dann trotzdem bis halb neun liegen bevor ich mich aufraffte. Dann schaffte ich es immerhin mit zwei Bananen und einer Tasse Tee (gibt hier nur ekelhaften Instantkaffee...) in den Hinterhof.
Meine Planung für die nächsten Tage in die Blue Mountains zu gehen zerschlug sich leider. Dem anderen, der Interesse hatte, war es leider zu teuer und allein wären es dann 140 Dollar für mich, das ist mir dann auch zu viel. Da kommt man ja fast auf den Cotopaxi! Daher bleib ich jetzt erstmal noch zwei Nächte hier bevor ich zurück ins Germaican fahre.
Heute bin ich dann mit Peter, einem Österreicher, und zwei Brasilianerinnen losgefahren, Ziel war Strand. Die beiden sind mit einem Mietauto unterwegs, somit war es heute extrem gechillt. Wir wollten zu einem Strand etwa eine halbe Stunde westlich von hier. Dort angekommen wies uns der Torwächter netterweise darauf hin, dass der Strand voll mit rotem Seegras wäre. Der Sturm, der in den letzten Tagen durch die Karibik gezogen ist, hat das überall in Jamaika angeschwemmt. Wir durften uns selbst ein Bild davon machen, was ich sehr freundlich fand. Er hätte schließlich auch einfach Eintritt kassieren können. Der Strand war schön, aber er war echt überhäuft mit diesem Seegras. So fuhren wir weiter zum nächsten "Strand". Dort kam schon einer angerannt, wir sollten vor seinem Restaurant parken, dahinter sei der Strand. Äh ja, wir sahen ihn nicht. Direkt hinter dem Haus war das Meer. Er meinte, er stellt uns mal ne Holzliege ohne Auflage ins Wasser. Nee, auch nicht unseres. Außerdem wäre parken umsonst, wir müssten dann nur was bei ihm essen. Die Preise in dieser Bretterbude begannen bei etwa 15 Dollar...
Wir überlegten hin und her, was wir machen könnten und entschieden uns dann für Lime Key, eine winzige Insel bei Port Royal. Hieß aber, den ganzen Weg zurück und 20km in die andere Richtung bzw. über einen langen Damm nach Port Royal. Das war wohl die Piratenhochburg hier, jetzt ist es nur noch ein ziemlich heruntergekommenes Fischerdorf. Wir warfen einen kurzen Blick auf das alte Fort, sah aber nicht so toll aus, dass wir Eintritt zahlen wollten. Also kehrten wir um und wurden schon von einem Typen abgefangen. Er rannte vor unsrem Auto her zu seinem Kumpel mit dem Fischerboot. Nachdem die Finanzierung geklärt war und er irgendwo Benzin gefunden hatte, gings auf dem Fischerkutter los zum Lime Key. Waren vielleicht 20 Minuten. Die Insel war echt winzig, ein kleiner Strand und viele Mangroven. Am Strand lagen gerade mal vier Jamaikaner, ansonsten waren wir allein. Leider standen zwar zwei riesige Mülltonnen rum, inklusive Bitte, sie auch zu nutzen, aber das interessiert hier halt einfach mal niemanden. Echt schade.
Wir waren etwa 2,5h hier und lagen faul rum. Es sah stark nach großem Gewitter aus, aber wir hatten Glück und es hielt aus, auch wenn es meist recht wolkig war. Um vier wurden wir wieder abgeholt und fuhren zurück nach Kingston. Ich stieg am Supermarkt aus und kaufte für meinen zweiten Salat ein. Unglaublich, die Müllproduktion hier! Das Gemüse ist in kleinsten Mengen eingeschweißt inkl. Styroporschale. Also beispielsweise einzelne Paprika oder Zwiebeln... An der Kasse wir dann alles von einem extra dafür abgestellten Einpacker in zig kleine Tüten gepackt, schweren Sachen werden einfach in mehrere Tüten gesteckt. Packt man seine Wasserflaschen in den Rucksack, wird man mit einem bösen Blick bedacht. Egal, ich hatte jedenfalls meine Salatzutaten und ab gings ins Hostel zum Schnibbeln. Es leben die scharfen Messer... Doch der klügere gibt nach und so kapitulierten die Gurken, Tomaten und Paprika schließlich unter dem Gewicht des "Messers". Damit sinkt auch echt mein Respekt vor den Kokoswasserverkäufern mit ihren Macheten (mein Messer war auch fast so groß). Nur die Avocado hatte echt keine Chance. War wieder sehr lecker, leider ist mein Dressing damit verbraucht.
Jetzt sitzen wir wieder im Hof, es herrscht wieder mal eine deutschsprachige Übermacht. Und es hat mal wieder was von Waldorfschule, um mich rum wird fleißig gebastelt und gebaut... :P
Dienstag, 1. September 2015
Kingston - Bob Marley 01.09.
Heute früh packte ich gar, um 8 gabs Frühstück, zum ersten Mal mit Saltfish, typisches Frühstück hier. Um halb zehn brachte Marian uns dann alle zum Bus, sprich 8 Mann im Jeep mit 7 Rucksäcken... Die vier Jungs fuhren nach Ocho weiter, die beiden Schweizer und ich nach Kingston. Der Bus stand schon da, ein relativ großer mit recht guter Beinfreiheit und die erste Stunde hatten wir auch jeder einen Sitz. Und zwei der Rücksäcke passten auch drunter. Die Straße ging erst die Küste lang und dann in Serpentinen mitten durch die Blue Mountains in den Süden der Insel. Unterwegs wurde wieder bis unters Dach vollgeladen. Ich war in Kingston am Ziel, die beiden anderen fuhren noch ein gutes Stück weiter. Mit Lonely Planet in der Hand stapfte ich los zum Hostel. Marian sagte schon, dass das hier keiner kennt. Dabei ist es das einzige. Und Gipsy hat für Jamaika halt leider auch keine Karte gefunden... Also immer der Karte nach. Kurz vorm Ziel kannte es doch noch jemand, zum Glück, von außen erkennt man es überhaupt nicht als Hostel, hinter Mauer und Metalltor versteckt. Vielleicht auch Absicht? Immerhin muss es hier ziemlich gefährlich sein, sobald ss finster ist, soll man möglichst gar nicht mehr vor die Tür.
Ich checkte ein und studierte erstmal, was ich heute noch machen könnte. Es war schon halb 2. Ich entschied mich für das Bob Marley Museum, auch wenn es extrem teuer war mit 20 Dollar. Da ich mal wieder etwas Bewegung brauchte, lief ich die 4km bis hin. Wurde auch kaum angequatscht, war aber auch kaum jemand unterwegs zu Fuß. Ich kam an, kaufte ein Ticket und ne Cola und schon startete die Tour. War echt gut und der Guide war auch klasse. Brachte alles super rüber, zwischendurch mussten wir mal singen, mal musste jemand trommeln. Am Ende gabs dann noch einen Film mit 20 Minuten, hauptsächlich Tourmaterial. War echt cool.
Zurück nahm ich den Bus zum Busbahnhof, den ich ja schon kannte. Heimwärts gönnte ich mir ein paar Pommes im KFC, dann ging ich noch in einen Supermarkt und deckte mich mit Vorräten ein. Hatte fast schon deutsche Ausmaße. Dann gings ins Hostel zurück. Ich duschte und ging in den Hinterhof, wo auch eine kleine Bar ist. Und schon wieder nur deutsche um mich bzw. deutschsprachige. Auch die fünf Chemnitzer sind noch hier. Zum Abendessen testete ich mal die hier so beliebten Maccheroni with Cheese. Sah aus wie die Tüten, die es bei uns gibt und die man mit Wasser auskocht. Ok, war leider eher Miracoli, Nudeln kochen und dann das Pulver drüber! Ja, genauso hats dann auch geschmeckt... aber immer noch besser als die widerlichen Nudeln in Santa Clara.
Jetzt sitzen wir also wieder hinterm Haus, es geht wieder nicht viel, nur das übliche Chillout Programm...
Montag, 31. August 2015
Blue Lagoon 31.08.
Heute Nacht regnete und gewitterte es ziemlich stark und ich konnte nicht wirklich gut schlafen. Auch heute früh sah es nicht besser aus, alles grau und es regnete immer wieder. Dafür gab es Pancakes zum Frühstück, das erste Mal in diesem Urlaub, noch dazu mit Zimt und Zucker, da sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Wir saßen danach noch etwa bis halb 12 auf der Veranda bis wir endlich loskamen. Marian brachte uns zur Hauptstraße und wir fuhren mit zwei Taxis zur Blue Lagoon. Dort fragten wir nach unsrem Guide Mr. Fox, der natürlich frei hatte. Aber ein anderer rief ihn an und er versprach, sofort zu kommen. Wir gingen in der Zwischenzeit schon mal in der Lagune plantschen. Mittlerweile war es auch wieder schöner und langsam kam die Sonne raus. Das Wasser in der Lagune war irgendwie ganz komisch, stellenweise warm, dann wieder kalt ohne erkennbares System.
Mr. Fox kam schon bald mit seinem Boot. Er schöpfte erstmal fleißig Wasser raus und wir hofften, dass es wirklich nur Regenwasser war... Es ging vorbei an ein paar großen Villen mit privatem Zugang zum Meer zum Monkey Island. Das ist eine winzig kleine Insel mit einem mini Strand, wo wir eineinhalb Stunden ganz allein waren. Wir bestiegen auch nacheinander den "Gipfel". Nur Affen gab es keine, dafür mussten wir auf den Fotos selber sorgen.
Nach ausreichendem Plantschen, Lesen und Nichtstun wurden wir wieder abgeholt und fuhren in die Lagune. Die ist über 60m tief, wir kamen zu einem Baum, der übers Wasder wächst und von dem man super springen konnte. Und schließlich noch zur Quelle. Dort war das Wasser kaum salzig, dafür aber nochmal kälter.
Danach brachte uns Mr. Fox wieder zurück und wir lagen noch ne Stunde odef so faul in der Sonne, die inzwischen von einem strahlend blauen Himmel schien. Danach wollten wir zur Straße zurück und ein Route Taxi nehmen, aber wir bekamen schon vorher ein unschlagbares Angebot. Und so fuhren wir im besten Auto bisher in die Stadt. Es beschwerte sich tatsächlich, wenn man sich nicht anschnallte! Auf der Suche nach etwas Essbarem liefen wir durch den Ort und kamen in einen etwas komischen Schuppen. Eigentlich gab es nichts vegetarisches, aber der Typ wollte mir was machen und verschwand erstmal zum Markt. Kurz darauf waf er zurück und ich bekam zum üblichen Reis-Bohnen-Mix eine Art Gemüsepfanne mit Karotte, Spinat und was weiß ich. War echt lecker. Danach fuhren wir mit dem Route Taxi zum Treffpunkt, wo Marian uns kurze Zeit später einsammelte.
Jetzt sitzen wir mal wieder auf der Veranda zusammen. Da Marian und Jessica den Laden hier morgen leider für ein oder zwei Tage dicht machen, hab ich mir jetzt erstmal ein Hostel in Kingston gebucht. Aber ich werde zu 99% nochmal hierher zurück kommen und meine letzten Tage hier chillen.
Sonntag, 30. August 2015
Reach Falls 30.08.
Heute morgen wurde ich gegen 6 mit einem Klapps auf die Nase geweckt. Es war eine Babykatzentatze, die spielen wollte. Um 8 gabs Frühstück, Obst, Kaffee und Toast mit Butter und Erdnussbutter. Gegen zehn brachte Marian uns in seinen Jeep geschlichtet runter. Mit drei Taxis fuhren das Schweizer Pärchen und ich zu den Reach Falls. Ein echter Geheimtipp. Vor Ort erwartete uns schon unser Guide Byron, ein Freund von Marian. Wir liefen durch unwegsames Gelände bis zum Fluss. Es war echt genial und bisher das Highlight dieses Urlaubs. Liebe Cubamitreisenden, vergesst El Nicho! Wir waren komplett allein, nur später trafen wir noch auf zwei Franzosen. Es gab unzählige kleine Wasserfälle und türkisblaue Wasserbecken. Wir liefen von einem ins nächste, sprangen ins Wasser und tauchten hinter Wasserfälle. Bei einem musste man wirklich dahinter reintauchen, dann kam man in eine winzige Höhle, in der zwei Mann sitzend Platz fanden und gerade noch der Kopf über Wasser war. Ne richtige kleine Kifferlounge.
Mit der Zeit wurde es slgar ein bisschen kalt, die erste AC-freie Gänsehaut seit Wochen. Wir liefen den Fluss immer weiter hoch bis wir zu den größten und offiziellen Wasserfällen kamen. Hier durften wir nicht rein, aber das war auch gar nicht so schlimm. Dort war es nämlich ziemlich voll, v.a. Einheimische verbrachten da den Sonntag. Auf dem Rückweg trafen wir noch auf eine ganze Familie, offensichtlich war heute Waschtag.
Zurück am Ausgangspunkt legten wir uns trocken und wurden mit Auto Nummer eins zur Straße gebracht. Dort mussten wir bestimmt ne halbe Stunde warten bis uns ein Route Taxi aufsammelte. Dann gings zurück nach Port Antonio. Um 5 trafen wir uns mit den anderen, die den Tag am Strand verbracht hatten. Wir gingen gemeinsam zum Abendessenin ein kleines Restaurant direkt am Wasser, das mal wieder einer Deutschen gehört. Es gab Sandwiches, Burger, Fish and Chips usw. Sehr lecker. Auch die Moskitos kamen auf ihre Kosten. (Für was sind die eigentlich gut?!?) Satt und zufrieden fuhren wir mit dem Taxi zum Treffpunkt zurück, wo Marian uns abholte.
Jetzt sitzen wir wieder gemütlich auf der Veranda und lassen den Abend gechillt ausklingen.
Samstag, 29. August 2015
Weiter gehts nach Port Antonio 29.08.
Heute früh erwachte ich mal wieder tiefgekühlt, der Dauerkiffer hat wohl kein Temperaturempfinden mehr, hat heute Nacht komplett runtergedreht. Lustigerweise hat er sich aber das Bett ausgesucht, das von der AC durch eine Wand getrennt war. Äh ja, hallo Gehirnzelle sag ich da nur...
Ich drehte erstmal die AC runter und mich nochmal um. Um halb neun bin ich dann aufgestanden und raus zu Kaffee und Bananen. In der Zwischenzeit schafften es die Chemnitzer ihren Autoschlüssel in ihren abgeschlossenen Mietwagen zu befördern. Hoffe, sie haben ihn inzwischen wieder rausbekommen.
Um viertel 11 lief ich dann zum Transportation Center und fand gleich einen Minibus direkt nach Port Antonio. Leider war ich die erste, heißt, ich konnte mir zwar meinen Platz aussuchen, aber dafür dauerte es bis fast 12 bis wir loskamen. Dieses Mal saßen drei Jamaikanerinnen neben mir. Leider haben hier die wenigsten Modellmaße, im Gegenteil. Fastfood und Zuckerwasser zeigen deutliche Spuren und daher wars verdammt eng. Um halb zwei war die hupende Achterbahnfahrt dann zu Ende und ich durfte wieder raus. Ein ziemlich alter Rastaman ließ mich von seinem Handy aus Marian anrufen, den deutschen Besitzer meines jetzigen Hostels. Der war auch kurze Zeit später mit seinem Jeep da und los gings auf den Berg zum Germaican Hostel. Sehr geil! Blick übers Meer in zwei Richtungen und über die Stadt, total am Arsch der Welt, echt cool. Auch innen ist alles sehr schön chillig. Den Nachmittag verbrachte ich dementsprechend entspannt auf der Veranda. Am frühen Abend nahm mich Marian nochmal mit in den Ort auf den Markt, wo ich nen Berg Salatzutaten einkaufte. Zurück im Hostel gab das ne geile Schüssel voll mit Gurke, Tomaten, Paprika, Zwiebel und Avocado. Dazu das geilste (wehe jemand lacht): Olivenöl, Balsamico und die Kräutermischung aus meinem Rucksack, abgefüllt in Filmdose und Petlinge, zur Not kann ich also noch ein paar Caches verstecken. War definitiv der beste Salat, den ich jemals im Backpackerurlaub hatte!!!
Jetzt sitzen wir alle gemütlich auf der Veranda, es regnet leicht, vorhin hat es mal ordentlich gewittert. Insgesamt sind wir zu elft, die zwei Hostelbesitzer, acht Deutsche, Ösis bzw Schweizer und eine Engländerin. Die ist allerdings verschollen. Dazu drei Hunde und eine kleine Katzenmama mit zwei Jungen, alle graugetigert und supersüß! Jetzt gibts wohl gleich mal ne Runde Uno, gerade wird über die Regeln gestritten, wie halt immer ;-)
Und mal wieder Wasserfälle 28.08.
Für heute war ich mit zwei Mädels aus dem Hostel zum Blue Hole verabredet. Ich stand gegen 8 auf und trank erstmal einen Kaffee auf dem Hostelhof und frühstückte zwei Bananen. Gegen elf zogen wir dann los, allerdings nur Alejandra aus Chile und ich, weil Kalin Ohrenschmerzen hatte und lieber erstmal zum Arzt ist. Wir liefen zum Transportation Center, wo wir auch gleich ein shared Taxi fanden. Wir warteten wie üblich bis es randvoll war und waren dann 25 Minuten später dort. Eigentlich war es so ähnlich wie der El Nicho, nur war nicht so viel los. Unser Guide lotste uns durch die Gegend, zeigte uns, von wo wir springen konnten und knipste fleißig Fotos. Zur Abwechslung mal mit dem Handy, das ist wenigstens wasserfest!
Meine Highlights waren zum einen die unterirdische Rutsche. Man musste mit den Füßen voran in ein Loch steigen, in das ein kleiner Wasserfall stürzte und drauf vertrauen, am anderen Ende wieder rauszukommen. War schon etwas strange beim ersten Versuch, beim 2. hats aber richtig Spaß gemacht. Das zweite Highlight waren für mich die Lianenseile. Unser Guide demonstrierte gleich mal einen formvollendeten Salto. Beim dritten Versuch hatte ich aber auch den Dreh raus, abspringen, schwingen, Beine hoch, im richtigen Moment loslassen und mit nem sauberen Köpfer eintauchen. Hat leider wieder niemand gefilmt...
Am Ende chillten wir noch etwas in ein paar Autoreifen.
Danach setzte uns unser Guide an der Straße wieder in ein Auto, wenn auch kein Taxi, das uns in den Ort zurück brachte. Wir nahmen uns noch einen frischen Saft mit und gingen zurück ins Hostel. Alejandra musste heute noch weiter. Danach wollte ich nochmal durch den Ort und den Tourimarkt schlendern, aber das ist hier nicht wirklich ein Spaß. Sind einfach unglaublich aufdringlich, die Verkäufer sowieso, aber auch jeder Typ auf der Straße "wanna talk to you, only one minute!" Ja nee, wers glaubt. Und selbst wenn man mit jedem nur eine Minute sprechen würde, es nimmt ja kein Ende. Das kapieren die hier nur leider nicht, genauso wenig wie genervtes Kucken.
Also holte ich mir schnell ne Cola, einen Schokocookie und was vom Asiamann nebenan und ging zurück zu einem frühen Abendessen ins Hostel. Inzwischen hab ich zwei neue Mitbewohner, ein netter Argentinier und ein unidentifizierbarer Dauerkiffer, der bisher noch kein Wort rausgebracht hat, dafür aber locker drei Joints in seinem Bart verstecken kann. Ich saß also mal wieder im Hof, als die fünf anderen deutschen auftauchten und mich gleich mal auf ein Bier einluden. Wurde dann noch ein lustiger Abend, wobei es nicht bei einem Bier blieb. Dafür ist meine Entscheidung jetzt einfacher, ich werde einen jamaikanischen Rum mit heimnehmen. Irgendwie ist der Havanna Club jetzt nämlich halb leer. Keine Ahnung wo der hin ist...
Ach ja, falls ihr euch wundert wieso es keine Bilder gibt, die Blog App versteht sich leider nicht mit dem Fotoformat meines Handys. Falls ich es hinkriege, werden welche folgen...
Donnerstag, 27. August 2015
Chillen in Ocho Rio 27.08.
So, die erste Nacht im Hostel liegt hinter mir, eigentlich ganz gut, waren nur 4 Leute im Dorm, es war ruhig und die AC so eingestellt, dass auch ich damit leben konnte. Sogar ohne Decke. Natürlich war ich trotzdem als erstes wach und saß um acht im Hof. Bisschen TripAdvisor studieren, was man hier machen muss und so. Um neun ging ich zunächst zum Supermarkt mich eindecken mit Milchbrötchen, Nüssen und Obstsalat aus der Kühltheke. Wie bei unsren Asiasupermärkten zu Hause. Sobald ich in einem Hostel mit Küche bin, mach ich mir Salat, die wichtigsten Zutaten gibts hier alle und der Balsamico samt Kräutermischung liegt im Rucksack...
Dann bin ich direkt zum Strand. Schon komisch hier, die sind alle abgesperrt und man muss Eintritt zahlen. Oder man holt sich ein Freeticket im Hostel. Der Strand ist keine 100m weg. Ich war um halb 10 die allererste dort! Ich suchte mir ein Plätzchen mit Schatten für später und richtete mich auf meinem Handtuch mit Kindle ein. Und schon kamen eine jamaikanische Großfamilie, schnappte sich einen der Picknicktische und stellte ihn keine 3m von mir entfernt auf! Ungelogen, direkt neben mir. Wie gesagt, bis zu dem Zeitpunkt war der Strand restlos leer (und auch später war nur wenig los, jeder hätte seinen eigenen Baum haben können...) So machte ich mich kurze Zeit später davon weiter hinter, wo immer noch niemand war. Da blieb ich dann auch die ganze Zeit fast ungestört. Nur ein Jamaicaner kam, der nervte dafür richtig und merkte es nicht. Eine Stunde lang... Trotz der Versicherung, dass ich kein Interesse an ihm habe, einen Freund in Deutschland hätte und kein Interesse an einem in Jamaica... Irgendwann haute er dann doch mal ab. Voll der Stress hier!
Danach hatte ich meine Ruhe bis ich gegen halb 4 genug hatte. Es sah mal wieder nach Gewitter aus und ich musste zum Wäschewaschen. Hier gibts ne Laundry zum Selberwaschen. Wäre ideal für uns drei in Kuba gewesen, Festpreis egal wie viel man wäscht und die Maschine war riesig! Also kam alles rein, was ansatzweise dreckig war und ich nicht anhatte... Eine Stunde später war es trocken und sah zumindest oberflächlich sauber aus. In der Zwischenzeit gabs für mich ein leckeres Eis. Mit einigen nervigen Jamaicanern. Ich weiß jetzt sicher, Kubaner sind mir lieber! Die sagen nur die ganze Zeit xsss, linda oder beautiful, aber das wars. Jamaikaner sind viel aufdringlicher und hören nicht auf die hinterherzulaufen, auch wenn du nicht auf sie eingehst. Muss wohl noch energischer werden...
Danach gings zurück ins Hostel. Mein Dorm ist leer, scheint als hätte ich ein Einzelzimmer. Dann holte ich mir was zu essen von nem japanischen Fastfoodstore nebenan. Die haben dort verschiedene Gerichte, die in eine Thermobox geschaufelt werden, je nach Hunger wählt man die Größe. Ich hatte gebratene Nudeln mit Gemüse und frittiertem Fisch, war echt gut und für 3 Euro auch ganz günstig. Und ich war pappsatt.
Jetzt sitze ich mit drei anderen vor dem Hostel, wirklich viel machen kann man nicht hier. Eine Belgierin, eine Chilenin und ein offensichtlich dauerbekiffter Deutscher. Zumindest gehen die Augen kaum mehr auf :P Die beiden Mädels sind echt ganz nett, morgen fahren wir wahrscheinlich gemeinsam zum Blue Hole.
Mittwoch, 26. August 2015
Hasta luego Cuba, Welcome to Jamaica 26.08.
Der Kampf ging am Ende unentschieden aus, auf meiner Seite standen eine tote Mücke und eine matschige Kakerlake. Die sind hier aber auch etwas doof... Macht gar keinen Spaß die zu jagen.
Heute früh klingelte um 2.45 der Wecker, um 3 stand das Taxi vor der Tür, eine halbe Stunde später war ich am Flughafen. Hm, von wegen 4h vorher da sein, für Copa gilt das schon mal nicht... Um 4 öffneten dann endlich die Schalter, die Kubaner und ich standen zu diesem Zeitpunkt schon ordentlich in Reih und Glied. Anstehen können sie. Zu dieser frühen Stunde ging alles recht schnell, auch die Passkontrolle usw, war einfach das 3. Flugzeug des Tages. Um halb 7 hoben wir pünktlich ab 2,5h später landeten wir in Panama. FREE WIFI!!! Krasses Gefühl ;-) Und das 1. Mal Whatsapp seit über drei Wochen. Bin sehr stolz auf mich!
Pünktlich gings weiter und um halb 12 Ortszeit landete ich in Montego Bay Jamaica. Nochmal eine Stunde hinter Kuba, also 7h hinter deutscher Zeit. Auch hier kam ich schnell durch. Kurz nach 12 war ich draußen, deckte mich mit US und jamaikanischen Dollars ein und fand ein halbwegs günstiges Taxi zum Transportation Center. Von dort starten unzählige Minibusse in alle Richtungen. Ich fand auch prompt eines nach Ochos Rios. Um eins war er voll und wir starteten. Voll heißt hier echt voll. Der Bus hatte 12 Plätze, also passen 15 Personen rein. Ich verabschiedete mich von meinen Füßen, die fand ich erst knapp 2h später beim Aussteigen wieder. Standen ordentlich unter meinem Sitz, wo ich sie geparkt hatte! Die Fahrt war echt mal krass, kein Vergleich zu den leeren Straßen Kubas, hier wird gedrängelt und gehupt, unser Fahrer kannte nur Vollgas und Vollbremsung. Höchstgeschwindigkeit auf Jamaica ist 80, unsere Tachonadel hielt sich aber mehr zwischen 100 und 120 auf. Meine Füße freute das, so konnten sie eher wieder bei mir sein! Dafür kostete mich der Spaß auch nur umgerechnet knapp 4 Euro.
Ich konnte direkt in der Nähe vom Hostel aussteigen. Hier bin ich nun im 6er Dorm im Reggae Hostel. Echt ganz nett, ca 200m vom Strand und zentral in dem Miniort hier. Hab dann erstmal ne Runde gedreht hier. Gibt nicht viel. Jamaikaner sind irgendwie ganz anders nervig als Kubaner. Weiß noch nicht was ich bevorzuge. Hier sind sie wohl noch mehr auf Geld aus. Wollte mir eine doch ein Fußbändchen aus Plastikperlen andrehen für über 10 Euro. Ich meine hallo, bin ich bescheuert, nur weil ich Touri bin?!? Ansonsten ist auch alles deutlich teurer als auf Kuba.
Mein Weg führte mich auch in den Supermarkt, dessen Auswahl mich an kubanischen Verhältnissen gemessen erstmal komplett umhaute. Ich stand bestimmt 5 Minuten vor dem Wasserregal und konnte mich nicht entscheiden!
Als ich zurück kam, war auch das halbe Hostel wieder da. Mit mir im Dorm ist noch ein deutscher Student, der vorher auch auf Kuba war und ein Brasilianer, der deutsch spricht. Zum Abendessen holte sich jeder was von draußen und wir aßen alle im Hostelhof. Bei mir gabs was, was es 3,5 Wochen nicht gab: Fischburger und Pommes vom BurgerKing! Jetzt ist es ungefähr so wie man sich Jamaica vorstellt. Der Rum fließt, es läuft Reggae im Hintergrund und es riecht auch stark nach Jamaica... Bei mir macht sich aber der Schlafmangel bemerkbar, werde mich jetzt mit meinem Kindle in mein Stockbett begeben...
Letzter Tag Havana 25.08.
Heute morgen stand ich um acht auf. Ich packte, da ich leider umziehen musste. Hatte verpeilt, rechtzeitig drei Nächte zu buchen. Musste aber nur in die Nachbarwohnung zu Anas Neffen. Ebenfalls sehr schön hier. Da nun niemand mehr da ist, der auf sein Frühstück besteht, konnte ich das heute ausfallen lassen. Ana machte mir einen Kaffee und steckte mir zwei Bananen zu, als ich ihr sagte, ich wolle später auf der Straße etwas Obst kaufen. Sie ist halt einfach die beste!
Ich lief los in Richtung Capitol, wo ich in einen Hop on hop off Bus stieg. Einer dieser Cabriodoppeldecker. Für 5 Cuc kann man den ganzen Tag rumfahren. Los gings den Malecon entlang, vorbei am Plaza de la Revolución und weiter Richtung Westen. Der Bus fuhr tatsächlich bis nach Miramar, wo ich vor 5 Jahren im Hotel und in der Sprachschule war. Nachdem Gipsy alle Haltestellen gespeichert hatte, steig ich am Rückweg bei dem berühmten Friedhof aus. Einer dieser typisch lateinamerikanischen mit viel Marmor, Statuen und ganzen Gemäuern. Hier startete ich eine kleine Cachetour, weiter gings zu John Lennon, der ganz gechillt auf einer Parkbank sitzt und dann wieder zu Fuß zurück nach Miramar. Waren insgesamt locker 12 bis 15km, die ich zu Fuß zurücklegte. Zwischendurch gabs ein echtes und leckeres Baguette in der Pan.com-Filiale, in der wir immer unsre Schulpausen verbracht hatten. Die Schule selber habe ich leider nicht gefunden. Entweder sie ist verschwunden oder einfach nicht an dem rot markierten Punkt in meinem Lonely Planet :-(
Irgendwann war ich dann durch und lief zur nächsten Haltestelle. Ein zahnloser kubanischer Opi textete mich zu, leider war er so gut wie unverständlich. Mit dem Bus fuhr ich dann wieder nach Vedado, wo ich nochmal einen Cachestopp machte und etwas herumlief. Dann gings auf die letzte Etappe zurück nach Havana Vieja. Es war inzwischen früher Abend und ich beschloss, vor dem Essen nicht mehr heimzugehen. Das ausgesuchte Restaurant existierte mal wieder nicht. Mein Plan, noch die zwei nötigen Postkarten zu kaufen, scheiterte ebenfalls, es gab keine! Anscheinend dürfen die Souvenierläden wieder mal keine verkaufen. Ständig habe ich irgendwo welche gesehen, aber wehe, man braucht mal welche...
Immerhin bekam ich noch meine Flasche Rum, Havanna Club Añejo Especial, 1 Liter für gerade mal 8 Cuc. Dann entschied ich mich für ein empfohlenes Restaurant im Barrio Chino, dem chinesischen Viertel. Gute Wahl. Das Essen war lecker und am Nachbartisch saß ein netter deutscher Backpacker, der mich gleich mal zu sich rüber winkte. Er bestätigte genau das, was ich auch vermutet hatte. Hier ist es sauschwer andere Backpacker kennenzulernen. Durch die Casas lernt man zwar leicht Einheimische kennen, aber die typischen Treffs in der Hostelbar fehlen einfach. Somit ist meine Entscheidung für Jamaica wohl nicht die schlechteste.
Nach dem Essen ging ich dann zurück zur Casa. Ich duschte und packte um, so dass ich startklar zum Abflug bin. Momentan kämpfe ich noch gegen zwei Moskitos in meinem Zimmer. Leider liegen sie gerade in Führung. Wollte mich zum Schlafen eigentlich nicht von Kopf bis Fuß mit Deet einschmieren...
Gleich gehe ich nochmal zu Ana rüber mich verabschieden. Dann versuche ich so bald wie möglich zu schlafen, um drei steht das Taxi vor der Tür...
Montag, 24. August 2015
Sachen, die irgendwie dazu gehören, aber nicht so recht in einen Blog passen wollten
Ein paar Sachen, die ich euch nicht vorenthalten möchte, die aber irgendwie zeigen, wie Cuba tickt.
Wasser: Versucht mal, in einer kubanischen Stadt Wasser zu kaufen. Klingt leicht oder? Wenn ihr aber aus dem 5. Laden rauskommt, in dem es wieder nur Rum und Bier gab, werdet ihr verstehen. Kubaner trinken kein Wasser! Wenn ihr doch Wasser findet, nicht wundern! Es ist dann ganz normal, wenn es dieses nur in 0,5l Flaschen gibt, Cola aber in 1,5l Flaschen...
Touris wirken sehr fußkrank, schwach und orientierungslos auf den durchschnittlichen Taxi-, Fahrradtaxi- oder Kutschenfahrer. Anders lässt sich das ständige "Taxi Taxi?" nicht erklären. Darüber hinaus fällt er gleich tot um, wenn er nicht viertelstündlich etwas zu essen bekommt.
Die üblichen Ansprachen für Tourifrauen sind: xxxsss, ssss, ssssst, wers kreativer mag auch gerne beautiful, linda, guapa oder international where are you from?
Radfahrer dürfen Pferdewagen auf der Autobahn überholen. Auch gerne entgegen der Fahrtrichtung. Außerdem darf auf der linken Spur der Autobahn jederzeit gehalten oder auch mal rückwärts gefahren werden, wenn man die Ausfahrt zum Restaurant verpasst hat.
Der vorbildliche Touri trägt stets einen Rucksack voll mit Kugelschreibern, Seife und Bonbons herum, das erwartet jede Omi, die einen im Museum oder vor der Kirche abpasst. Außerdem zahlt er, damit für unsichtbare Kinder Milchpulver gekauft werden kann.
Ein durchschnittlicher Touri verzehrt zu jedem Frühstück mindestens drei Eier. Sonst ist er sicher krank!
Kubaner essen dafür am besten nie Gemüse, Feldanbau ist nur sinnvoll, wenn dabei Zucker für den Kaffee, Rum oder Zigarren herauskommen.
Kubaner stehen für ihr Leben gerne an und denken, dass Warten auch für Touris das Größte sein muss!
Ab etwa 2 Jahren lernen Mädchen auf hochhackigen Schuhen zu laufen jnd natürlich den Hüftschwung. Etwa ab dem gleichen Alter bleibt die Rocklänge in cm gleich. Nur am Strand darf man sich ruhig etwas mehr bekleiden.
Nicht wundern, wenn neben dir ein Huhn kopfüber die Straße lang läuft, es wird getragen. Ebenso wenn der Schinken fürs Frühstück dich aus dem Nachbarsgarten angrunzt.
Wieso heißen die schärfsten Chilischoten Habaneros, wenn man auf ganz Cuba nix scharfes zu essen findet?
Klos und ihre Unterteilung in verschiedene Kategorien: Eine Kloschüssel war immer vorhanden, über Zustand und Füllungsgrad möchte ich mich jetzt nicht näher auslassen, danach gab es verschiedene, unterschiedlich schwer erfüllbare Upgrades: Spülung funktioniert/Wassereimer vorhanden. Klopapier zwischen 1 und 5 Blatt (kubanisch, ein- bis zweilagig). Klotüren, in selten Fällen zum Zusperren. Wasser zum Händewaschen (fließend aus dem Hahn oder auch aus der Flasche). Seife und mit unglaublich viel Glück was zum Händeabtrocknen.
Wenn ihr also heute das nächste Mal aufs Klo geht, denkt mal dran, was wir da für selbstverständlich erachten, ist nicht überall so...
Letzter Tag zu zweit in Habana 24.08.
Heute morgen schliefen wir richtig lang, bis halb 9! Wir frühstückten unsre letzten Eier und zogen los. Erster Stopp Teatro America, wo wir völlig problemlos Salsaunterricht für später buchen konnten. Damit war das Glück des Tages wieder aufgebraucht. Wir liefen zu der Zigarrenfabrik Partagas, wo die weltberühmten Zigarren produziert werden, um dort eine Führung zu machen. Was soll ich sagen, cerrado, die Fabrik war zu und umgezogen! Natürlich waren Taxifahrer da, um uns zur neuen Fabrik zu fahren, die 3km entfernt ist. Mit Eintritt wären wir dann aber auf 25 Cuc gekommen, das war es uns nicht wert. V.a. weil ich eh schon drin war und weil eine neue Fabrik mit Sicherheit nicht mehr so ist wie früher, das ganze klapprige alte Mobiliar werden sie wohl kaum behalten haben.
So ging es weiter nach Havana Vieja. Das erste Café, das wir ansteuerten, war ebenfalls cerrado und so landeten wir in einem Nobelcafé an der Plaza de Catedral. Die Getränkepreise waren nicht höher als anderswo, dafür gönnten wir uns den Luxus eines Frappucinos mit echtem Milchschaum. Lecker! Nach einer Umrundung des Plaza de Armas fielen wir in die nächste Eisdiele ein. Auch lecker. Dann war es auch schon Zeit für unsre Tanzstunde. Margarita erwartete uns schon mit einem jungen Mädel als Assistentin und Tanzpartner. Wir waren nur zu zweit. Der Anfang war etwas zäh und komisch, als wir aber endlich beim Grundschritt waren, wurde es besser und später richtig gut. Wir schafften in einer Stunde eine ganze Menge verschiedener Schritte und Drehungen. Schade, dass wir das nicht gleich zu Beginn unsres Urlaubs auf die Reihe gekriegt haben, dann hätten wir noch Gelegenheit zur Anwendung gehabt.
Nach dem Kurs gings zu unsrem letzten gemeinsamen Mojito an den Malecon in eine Bar. Der Mojito war lecker und wir wollten einen zweiten. Als der Kellner auf Fornis zaghaftes Perdone nicht reagierten, setzten wir zeitgleich zu einem wirkungsvolleren Xssss an mit Erfolg! Der Kellner reagierte und wir brachen vor Lachen halb zusammen! Ja, jetzt, wo wir endlich richtig angekommen sind, muss Forni wieder weg. Nach dem zweiten Mojito gings leicht angedüdelt auf dem Heimweg. Wir aßen noch eine letzte Pesopizza, verschenkten die Reste an einen Obdachlosen, der ausnahmsweise mal gleich bereit lag, und gingen heim. Forni duschte und packte gar während ich die letzten Fotos auf ihr Handy lud. Kurz vor 5, 20 Minuten zu früh (!), kam dann das Taxi und nahm Forni einfach mit!
Jetzt bin ich also der klägliche Rest unsrer Reisegruppe, wie immer! Schon seltsam und auch etwas traurig. Aber gut, ist ja nichts neues.
Jetzt gammel ich hier noch etwas in unsrem/meinem Zimmer rum und schreib den Blog gar fertig. Nachher geh ich dann nochmal zur Plaza del Internet. Wenn das Guthaben reicht, werden die Blogs bis heute hochgeladen, sonst müsst ihr euch gedulden bis ich die Insel gewechselt habe. Aber davon merkt ihr ja eh nichts ;-) Mehr werde ich heute auch nicht mehr machen, bin noch voll von der Pizza und Mojito allein ist auch doof, v.a. heute...
Liebe Forni, wenn du das hier liest, bist du also wieder gut zu Hause gelandet und kannst meine Tippfehler leider nicht mehr verbessern! Auch unser ca. 6. gemeinsamer Urlaub war wieder richtig toll und auch wenn meine Zeit auf Jamaica sicher ebenfalls super wird, fehlst du schon etwas und ich freu mich jetzt schon auf die Sommerferien 2016, egal ob in Malaysia, Myanmar oder wo auch immer es uns hinzieht!
Sightseeing in Habana 23.08.
Nach der nicht so tollen Nacht gammelten wir erstmal noch in einem 24h Restaurant bei Viazul rum. Dort gabs unglaublich leckere günstige Sandwiches, auf echtem knusprigen Baguette! Nach einer weiteren Kwirklerunde ließen wir uns gegen halb 7 zu Anas Casa fahren. Lustig, eine einzige Nachfrage bei einem staatlichen Taxifahrer reduzierte den Preis des privaten um 50%!
Bei Ana angekommen machte uns diese gleich mal einen Kaffee. Draußen begann es zu Gewittern. Wir machten uns etwas frisch und zogen gegen acht zu einem Lonely Planet Stadtspaziergang los. Die Gehsteige waren noch hochgeklappt, wir wurden nicht dumm angequatscht, das Licht war toll zum Fotografieren und es war noch nicht so heiß. Wir liefen zunächst den Malecon entlang, wo schon einige Angler und Jogger unterwegs waren, dann den Prado entlang, der Ähnlichkeiten mit den Ramblas in Barcelona hat. Beim Barcadíhaus winkte uns ein Wachmann herein, für einen Cuc durften wir auf den Turm, wo wir ganz allein einen super Blick auf die Stadt hatten. Weiter ging es, vorbei an vielen tollen alten Gebäuden aus verschiedenen Stilepochen.
Nach so viel Architektur hatten wir uns eine Belohnung verdient: Kalte Schokoladenmilch mit Praline im Museo de Chocolate. Weiter gings durch Habana Vieja mit seinen hübschen alten Häusern und Plätzen. So langsam kamen immer mehr Tourigruppen aus ihren Löchern. Wir klapperten alles wichtige ab und gingen dann zurück zur Casa. Es war tatsächlich schon ein Uhr, wir waren richtig fleißig und das trotz schlafloser Nacht!
Jetzt hatten wir uns eine Belohnung verdient, ein Pool musste her! Man ahnt es schon, es war wieder nicht sooo leicht hier... Wir steuerten siegessicher das Hotel an, indem Mörre und Forni die ersten Nächte waren, und rechneten mit allem, Pool voll, kein Zutritt für Nichtgäste... Aber es gab mal was Neues, es war einfach mal gleich das ganze Hotel zu! Der Lonely Planet bot uns aber ein paar Alternativen und schon beim nächsten Versuch hatten wir Erfolg und durften rein! Juhu! Es kostete zwar 10 Cuc Eintritt, dafür gab es aber 8 Cuc Freiverzehr. Wir orderten mal wieder Sandwich und schafften es damit, uns volle 2d von nichts anderem zu ernähren! Und auch die hier waren sehr lecker. Den restlichen Freiverzehr erledigten wir mit frischer Limonade und Mojito. Nach ordentlich Chillen gings abends am Malecon entlang zurück zur Casa. Wir duschten und gingen zu unsrem letzten gemeinsamen Abendessen ins Los Nardos. Es gab Sangria, Paella und Fischspieß, verdammt lecker und mehr als genug. Unserer Meinung nach gabs hier das beste Essen in ganz Cuba, dicht gefolgt natürlich vom Dinner auf Ottos Dachterrasse in Trinidad. Die Reste nahmen wir wieder mit, auf unsrem Verdauungsspaziergang fanden wir auch wieder einen Abnehmer. Da ich das Gefühl hatte, gleich zu platzen, verschoben wir den Abschiedsmojito auf morgen und gingen heim. Forni packt und ich hab mal den Blog auf Vordermann gebracht. Heute werde ich ganz sicher gut schlafen!
Zurück nach Habana 22.08.
Heute schliefen wir mal richtig lange und frühstückten erst um 9! Und tatsächlich ohne Eier. Danach packten wir in aller Ruhe. Wir schlenderten nochmal durch die Stadt und gingen danach auf die Dachterrasse der Hotels Casa Granda. Für drei Cuc pro Nase, meine Passnumer und eine Unterschrift (äh, wir wollen doch gar nicht einchecken) gabs eine sehr leckere Limonade mit einem grandiosen Ausblick und dazu noch Tanzproben einer Tanzgruppe. Wir saßen hier bis wir los mussten, holten noch ein paar Sandwiches von pan.com und fuhren dann mit dem Taxi zum Busbahnhof. 5 vor 1 waren wir dort, einchecken ging aber erst um 1... Wir saßen noch ein wenig draußen am Boden rum, die Temperatur im Wartesaal war wieder unterirdisch.
Mit einer halben Stunde Verspätung kam unser Bus um halb 3, was uns sehr recht war. Je länger unterwegs, desto später sind wir in Havana. Der Bus war erstaunlich warm und das Klo funktionierte. Hm Preisfrage: Was ist besser, ein kubanischer Bus mit funktionierendem oder kaputten Klo? Ganz klar, der mit dem kaputten, das stinkt nicht. War zeitweise echt richtig widerlich, ich wage zu behaupten, ein deutsches Busklo stinkt innen weniger als das hier im ganzen Bus. Vielleicht würde bei einer Außentemperatur von 40 Grad auch hin und wieder mal Ausleeren und Putzen helfen, so alle zwei Wochen oder so... Wir vertrieben uns die Zeit ganz gut mit Kwirkle auf dem Tablet, Lesen und Musikhören. Abends gabs einen kurzen Fressstopp, danach wurde ordentlich schockgefrostet. Wir zogen an, was der Rucksack an Jacken, Hosen und Schlafsäcken hergab und lasen noch etwas mit den Stirnlampen (nein, natürlich gibt es kein Licht!). Wir sahen etwa so aus als würden wir gleich zur Besteigung eines 6000ers aufbrechen ;-)
Schlafen konnte ich so gut wie gar nicht, einerseits wegen der Schockfrostung mit Wärmeunterbrechungen, andererseits, weil ich so damit beschäftigt war, bloß nicht durch die Nase zu atmen. Auf die kubanische Verspätung ist auch kein Verlass, wenn man einmal auf sie setzt, kommt man nach nicht mal 14h um 4 Uhr morgens in Havana an. Und das, wenn die Casa erst ab der nächsten Nacht gebucht ist...
Santiago - alles was Spaß macht ist kaputt 21.08.
Heute schliefen wir nicht übermäßig gut, das Zimmer der Hausherrin geht auf die Straße hinaus, die ja mitten im Zentrum ist. Und die cubanische Bauweise ist nicht unbedingt ein Beispiel für gute Isolierung... Um 8 gabs Frühstück, das mich echt an meine Grenzen brachte. Eigentlich hatten wir gestern noch ohne Ei bestellt, aber das ging wohl nicht in den Kopf unsres Hausherren. Dann noch ganz komische Wurst, grüne Bohnen und Tomaten. Wir hielten uns also verstärkt an Obst und Brot.
Nach dem Frühstück liefen wir zu Viazul Tickets kaufen, ja es ging! Auch wenn unsre Wunschbusse schon ausgebucht sind, jetzt fahren wir morgen Mittag um 2 los, Fahrtdauer ganz grob geschätzt 15h. Wir hoffen fast auf mehr, sonst sind wir früh um 5 in Havanna.
Danach wollten wir eigentlich mit dem Bus zum Strand. Tja, leider fuhr der nicht da ab, wo der Lonely Planet meinte und wo wir ca. 2km hinliefen. Sonst aber irgendwie auch nirgends, wir wurden von A nach B geschickt von B nach C und als wir dann zum gefühlt dritten Mal bei A standen, kapitulierten wir. Plan B: Pool. Also weiter zu den beiden möglichen Hotels. Lleno... äääh nee, an dem einen lagen definitiv nur 10 Mann oder so aber wir durften nicht mehr rein.
Plan C: Roller leihen und so zum Strand. Dreimal dürft ihr raten... Klar keiner mehr übrig (standen auch nur drei vor der Tür...)
Also gings völlig frustriert in ein Restaurant, es gab Cafe frío. Klingt nach Eiskaffee? Ja, das dachten wir auch. War heißer Kaffee mit Eiswürfeln drin... Wir beschlossen, das Fort an der Küste anzuschauen, auch wenn damit das Programm für morgen gestorben ist. Die Kellnerin verschacherte uns an einen Chico, der uns hinfuhr. Das Fort war schon ganz nett, hatte weng was piratiges. Und wieder sollten wir für Glotzkowski 5Cuc zahlen. Machten wir aber nicht. Fotos machen ging auch so, machten alle so. Danach wurden wir noch an einen kleinen Stand der Einheimischen gefahren, direkt daneben. Eigentlich wäre das eine total süße kleine Bucht gewesen, eingeschlossen zwischen Felsen, ein kleines Stück Sand mit strohgedeckten Schirmen. Leider war es aber mehr Müllhalde. Echt schade, wie die hier wieder mal mit ihrer Umwelt umgehen. Alles wird fallen gelassen, von der Zigarettenkippe über die Bierdose bis zur Rumflasche. Und niemand räumt es weg, nur ein paar Dosensammler gibt es, Aluminium scheint etwas Geld zu bringen. Im Wasser wars kaum besser, nur wenn man etwas rausschwamm wurde es schöner. Wir waren aber wohl auch die einzigen, die sich daran störten. Nach zwei Stunden fuhren wir zurück in die Stadt.
Wir tranken einen Saft in einer Bar und lasen etwas. Dann gings heim zum Duschen und einer kleinen Siesta.
Später gings zum Abendessen. Wir landeten auf einem kleinen Balkon in der Nähe der Casa. Obwohl wir die einzigen Gäste waren, dauerte es echt ewig und war leider lang nicht so gut wie gestern. Der Fisch war nicht gebraten wie wir dachten, sondern paniert und frittiert und leider war es auch er, der so lang dauerte. Armer Nemo! Der Reis mit Bohnen war auch ne staubige Sache... Für meine nächste Süd-/Mittelamerikareise pack ich glaub ich ein paar Grillsoßen ein...
Nach dem Essen gingen wir nochmal zu einer kurzen Verdauungssiesta heim. Gegen zehn zogen wir dann nochmal los, wir gingen in die Casa de la Trova, der Tipp im Lonely Planet. Kostete auch gleich mal fünf Cuc Eintritt. Drin waren v.a. Touristengruppen. War auch schon gut gefüllt, nur die Band kämpfte noch gegen die Technik. Wir orderten einen Mojito, dann gings irgendwann auch schon los. Von der Musik wars echt gut, aber die Stimmung war nicht so toll, die meisten sahen aus als hätten sie genug vom Tagesprogramm und wollten nur noch zurück ins Hotel. Gegen elf zur ersten Pause leerte es sich auch dementsprechend. Wir gingen auf den Balkon hinaus und wurden prompt von einem Rastaman angesprochen, der uns am Strand schon angesprochen hatte und uns natürlich sofort wieder erkannt hat. Und natürlich musste ich mit ihm tanzen. War auch ganz ok, aber danach ließ er nicht mehr locker. Angeblich war er auch Tanzlehrer. Forni wurde von seinem Kumpel geangelt. Später erzählte er mir noch seine ganze Lebensgeschichte, was irgendwann dann doch recht anstrengend wurde, nicht nur sprachlich. Kurz vor eins, wir waren die letzten Gäste, reichte es mir dann echt und wir machten uns davon. Wir übrlegten noch, ob wir noch wo anders hin wollen, aber außer dem, in das uns die beiden Chicos schleppen wollten, gabs wohl nix mehr. Wir landeten in unserem Treppenhaus, da wir außen nirgends stehen konnten ohne angequatscht zu werden, als zwei oberdreiste Typen sich davor postierten und reinglotzten. Wir liefen zu unsrer Wohnung hoch und beratschlagten auf der Treppe, als die beiden tatsächlich hochkamen. Echt unverschämt! Also flüchteten wir in die Wohnung und gingen schlafen. Zuvor traf ich noch auf ein Hugoexemplar neben meinem Bett. Schien etwas verwirrt, denn er ergriff nicht gleich die Flucht. So konnte ich in aller Ruhe meine Kakerlakenvernichtungswaffen schnappen und draufhauen. Sieg auf ganzer Linie! Andere Leute haben eine Leiche im Keller, wir hatten dann eben eine unterm Bett!