Heute schliefen wir nicht übermäßig gut, das Zimmer der Hausherrin geht auf die Straße hinaus, die ja mitten im Zentrum ist. Und die cubanische Bauweise ist nicht unbedingt ein Beispiel für gute Isolierung... Um 8 gabs Frühstück, das mich echt an meine Grenzen brachte. Eigentlich hatten wir gestern noch ohne Ei bestellt, aber das ging wohl nicht in den Kopf unsres Hausherren. Dann noch ganz komische Wurst, grüne Bohnen und Tomaten. Wir hielten uns also verstärkt an Obst und Brot.
Nach dem Frühstück liefen wir zu Viazul Tickets kaufen, ja es ging! Auch wenn unsre Wunschbusse schon ausgebucht sind, jetzt fahren wir morgen Mittag um 2 los, Fahrtdauer ganz grob geschätzt 15h. Wir hoffen fast auf mehr, sonst sind wir früh um 5 in Havanna.
Danach wollten wir eigentlich mit dem Bus zum Strand. Tja, leider fuhr der nicht da ab, wo der Lonely Planet meinte und wo wir ca. 2km hinliefen. Sonst aber irgendwie auch nirgends, wir wurden von A nach B geschickt von B nach C und als wir dann zum gefühlt dritten Mal bei A standen, kapitulierten wir. Plan B: Pool. Also weiter zu den beiden möglichen Hotels. Lleno... äääh nee, an dem einen lagen definitiv nur 10 Mann oder so aber wir durften nicht mehr rein.
Plan C: Roller leihen und so zum Strand. Dreimal dürft ihr raten... Klar keiner mehr übrig (standen auch nur drei vor der Tür...)
Also gings völlig frustriert in ein Restaurant, es gab Cafe frío. Klingt nach Eiskaffee? Ja, das dachten wir auch. War heißer Kaffee mit Eiswürfeln drin... Wir beschlossen, das Fort an der Küste anzuschauen, auch wenn damit das Programm für morgen gestorben ist. Die Kellnerin verschacherte uns an einen Chico, der uns hinfuhr. Das Fort war schon ganz nett, hatte weng was piratiges. Und wieder sollten wir für Glotzkowski 5Cuc zahlen. Machten wir aber nicht. Fotos machen ging auch so, machten alle so. Danach wurden wir noch an einen kleinen Stand der Einheimischen gefahren, direkt daneben. Eigentlich wäre das eine total süße kleine Bucht gewesen, eingeschlossen zwischen Felsen, ein kleines Stück Sand mit strohgedeckten Schirmen. Leider war es aber mehr Müllhalde. Echt schade, wie die hier wieder mal mit ihrer Umwelt umgehen. Alles wird fallen gelassen, von der Zigarettenkippe über die Bierdose bis zur Rumflasche. Und niemand räumt es weg, nur ein paar Dosensammler gibt es, Aluminium scheint etwas Geld zu bringen. Im Wasser wars kaum besser, nur wenn man etwas rausschwamm wurde es schöner. Wir waren aber wohl auch die einzigen, die sich daran störten. Nach zwei Stunden fuhren wir zurück in die Stadt.
Wir tranken einen Saft in einer Bar und lasen etwas. Dann gings heim zum Duschen und einer kleinen Siesta.
Später gings zum Abendessen. Wir landeten auf einem kleinen Balkon in der Nähe der Casa. Obwohl wir die einzigen Gäste waren, dauerte es echt ewig und war leider lang nicht so gut wie gestern. Der Fisch war nicht gebraten wie wir dachten, sondern paniert und frittiert und leider war es auch er, der so lang dauerte. Armer Nemo! Der Reis mit Bohnen war auch ne staubige Sache... Für meine nächste Süd-/Mittelamerikareise pack ich glaub ich ein paar Grillsoßen ein...
Nach dem Essen gingen wir nochmal zu einer kurzen Verdauungssiesta heim. Gegen zehn zogen wir dann nochmal los, wir gingen in die Casa de la Trova, der Tipp im Lonely Planet. Kostete auch gleich mal fünf Cuc Eintritt. Drin waren v.a. Touristengruppen. War auch schon gut gefüllt, nur die Band kämpfte noch gegen die Technik. Wir orderten einen Mojito, dann gings irgendwann auch schon los. Von der Musik wars echt gut, aber die Stimmung war nicht so toll, die meisten sahen aus als hätten sie genug vom Tagesprogramm und wollten nur noch zurück ins Hotel. Gegen elf zur ersten Pause leerte es sich auch dementsprechend. Wir gingen auf den Balkon hinaus und wurden prompt von einem Rastaman angesprochen, der uns am Strand schon angesprochen hatte und uns natürlich sofort wieder erkannt hat. Und natürlich musste ich mit ihm tanzen. War auch ganz ok, aber danach ließ er nicht mehr locker. Angeblich war er auch Tanzlehrer. Forni wurde von seinem Kumpel geangelt. Später erzählte er mir noch seine ganze Lebensgeschichte, was irgendwann dann doch recht anstrengend wurde, nicht nur sprachlich. Kurz vor eins, wir waren die letzten Gäste, reichte es mir dann echt und wir machten uns davon. Wir übrlegten noch, ob wir noch wo anders hin wollen, aber außer dem, in das uns die beiden Chicos schleppen wollten, gabs wohl nix mehr. Wir landeten in unserem Treppenhaus, da wir außen nirgends stehen konnten ohne angequatscht zu werden, als zwei oberdreiste Typen sich davor postierten und reinglotzten. Wir liefen zu unsrer Wohnung hoch und beratschlagten auf der Treppe, als die beiden tatsächlich hochkamen. Echt unverschämt! Also flüchteten wir in die Wohnung und gingen schlafen. Zuvor traf ich noch auf ein Hugoexemplar neben meinem Bett. Schien etwas verwirrt, denn er ergriff nicht gleich die Flucht. So konnte ich in aller Ruhe meine Kakerlakenvernichtungswaffen schnappen und draufhauen. Sieg auf ganzer Linie! Andere Leute haben eine Leiche im Keller, wir hatten dann eben eine unterm Bett!
Montag, 24. August 2015
Santiago - alles was Spaß macht ist kaputt 21.08.
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