Heute morgen standen wir wie gewohnt auf und packten unsre Sachen. Von Hugos Familie war nichts zu sehen. Entweder fanden sie unsren Saustall zu dreckig oder sie haben sich ein schönes Plätzchen für die Weiterreise in einem unsrer Rucksäcke gesucht... wir frühstückten ein letztes Mal in unsrer Gartenlaube und wurden gegen dreiviertel neun von unsrem Fahrer abgeholt. Mit uns kamen die drei Ösis sowie ein italienisches Pärchen. Wir wurden in einen großen dreireihigen Oldtimer geschlichtet. Der Preis war der selbe wie mit dem Touribus, aber so waren wir 2 bis 3 Stunden schneller. Bevor es aber losgehen konnte, wurde noch ewig im Motor rumhantiert, also einer schraubt und drei schauen zu. Das Gepäck kam aufs Dach und wir drei auf die hintere Bank, wo sich kein Fenster öffnen ließ. Nicht so schlimm, dachte ich, das zieht schon durch. Tat es auch, aber hauptsächlich zog es vom Auspuff in den Innenraum durch... Zeitweise war ich kurz vor der Vergasung... Lag es am Dubel oder sahen wir es wirklich? Jedenfalls stellte sich uns dieses Mal die Frage, ob es auf kubanischen Autobahnen erlaubt ist, auf der linken Spur zu parken oder ob das nur am Seitenstreifen geht...
In der Nähe von Havana wurde das Auto gewechselt, das zweite wirkte noch etwas mitgenommener als das erste. Dieses Mal saßen aber die Jungs hinten und wir in der Mitte, lufttechnisch angenehmer. Die Autobahn war dreispurig, doch meist war nicht ein Auto zu sehen. Und wenn doch, dann schien unser Fahrer den anderen zu kennen und es wurde kurz von Fenster zu Fenster hin und her geschrien. Kurz vor Cienfuegos zogen dann fiese dicke Wolken auf und es begann zu regnen. Wir stoppten kurz, um aufs Dach zu klettern und die Regenhüllen über die Rucksäcke zu ziehen. Super Idee, kurz danach gings richtig los. Der mini Scheibenwischer brachte kaum was und wir wurden selbst ordentlich nass, denn die Seitenfenster kannten nur eine Einstellung: offen.
Der Regen war aber bald vorbei und wir kamen bei Sonnenschein an. Leider war die Casa, die mir meine Eltern empfohlen hatten, geschlossen. Der Fahrer hatte aber natürlich Amigos... Wir befürchten das schlimmste, aber wir kamen tatsächlich in ein richtig tolles Haus. Unser Zimmer ist relativ groß, es gibt sogar einen Schrank und ein schönes sauberes Bad mit heißer Dusche, wers braucht...
Es war inzwischen vier und nach einem Mangosaft auf der Terrasse mit kurzer Einweisung des Hausherren zogen wir los. Wir hatten mal richtig gutes Timing bewiesen, hier ist seit gestern bis morgen Karneval! Und das fast vor der Haustür. Direkt am Malecon, der auch hier die Küstenpromenade bildet. Wir gönnten uns einen Mojito und sahen uns etwas um. Uns fielen viele Menschen mit Bier in verschiedensten Behältnissen auf, vom leeren Joghurtbecher bis zum riesigen Thermobecher. Der Grund war schnell gefunden, es gab zig kleine grüne Lastwagen, die Bier ausschenkten. Außerdem gab es unzählige Fressstände, alles in Peso und sau billig.
Da wir ziemlich hungrig waren, gingen wir in ein kleines Lokal am Ende des Malecons. Es hatte im 3. Stock eine Terrasse mit grandiosem Ausblick. Es gab einen Gruß aus der Küche und dann verschiedene Fischgerichte, alles sehr lecker und reichlich. Danach gingen wir zurück zur Casa duschen. Sauber und frisch gekleidet liefen wir später wieder los. Wir waren mit aufgeschnittenen Flaschen bewaffnet und steuerten gleich mal einen Bierwagen an. 700ml 3$ stand dran. Etwas unsicher ließ ich den ersten Becher füllen. Drei Cuc erschien uns zu teuer, 3 Pesos wären aber nur etwa 12 Cent. Ich zahlte Mal großzügig mit 100 Pesos und bekam tatsächlich 97 zurück! Unglaublich, damit ist mein bisher billigstes Bier, Tiger in Hue Vietnam getoppt! Und dazu war es echt ganz gut!
Wir waren dann gerade rechtzeitig da, als die Parade losging. War schon cool, wie man es so aus dem Fernsehen kennt mit all den Tänzern und Wägen. Irgendwie zog es sich aber ziemlich, es war immer mehrere Minuten Pause bevor die nächste Gruppe kam. Wir gingen nochmal in das Restaurant vom Abendessen und sahen uns das ganze von oben an. Danach gings noch mal quer durch bevor ich zum Bett zurück wackelte. So, Blog zu Ende, jetzt wird geschlafen!
Freitag, 14. August 2015
Weiterreise nach Cienfuegos 08.08.
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