Heute morgen standen wir wie gewohnt auf und starteten mit unsren Rucksäcken ohne Frühstück. Wir waren jeden Tag mehrfach an einem Sandwichladen vorbeigekommen, der auch immer offen war. Naja heute war natürlich geschlossen... Nach etwas Suchen fanden wir dann doch ein paar Sandwichs mit einer Extraportion Schmelzkäse. Mörre kaufte noch Rum für Zuhause, wir machten Kassensturz in der Gemeinschaftskasse, dann fuhren wir mit einem Tuktuk zum Bahnhof.
Forni und ich konnten problemlos unsre Tickets kaufen, handgeschriebene kleine Zettelchen, Mörre sollte um 11 wieder kommen. Warum auch immer. Wir gingen zur gegenüber liegenden Straßenseite und setzten uns vor dem El Rapido in den Schatten. Forni holte Kaffee, der gar nicht schnell war. Während wir warteten kam mal wieder einer der unzähligen Taxifüller und fragte Havanna, Cienfuegos, Varadero? Nur zum Spaß erkundigte ich mich nach dem Preis für ein Colectivo nach Havanna. 20 Cuc, nur zwei mehr als der Bus, für 25 kommt Mörre sogar direkt zum Airport, Abfahrt sobald das Auto voll ist. Sie überlegte nicht lange, ein Taxi von Havanna zum Flughafen kostet Minimum nochmal 20. Und so schaffte sie es durch Cuba ohne ein einziges Mal mit dem Viazul Bus zu fahren! Noch dazu startete sie zeitgleich mit uns. Wir verabschiedeten uns und liefen zum Bus. Rucksackabgeben kostete warum auch immer nochmal einen Cuc. Was tun sie hier nicht alles zur Verbesserung der Arbeitslosenquote...
Mit 20 Minuten Verspätung ging es um 10.40 Uhr los in der rollenden Gefriertruhe. Endlich sahen meine langen Hosenbeine und meine Softshelljacke auch mal was von Cuba, wenn auch nur einen Bus von innen. Das Klo war kaputt, der Fernseher wohl auch oder warum sonst lief er nicht? Vielleicht brauchte aber auch einfach die AC zuviel Strom. Zwischendurch wurde an einem Restaurant gehalten, über eine Stunde! Die können sich hier echt ausmehren. Aber immerhin tauten meine Ohren da wieder auf. Um halb 5 kamen wir in Camagüey an, unser Fahrer wartete schon. Wir erfragten noch bei Viazul die Abfahrtszeit für morgen, buchen ging natürlich wieder noch nicht. Dafür müssen wir morgen wieder eine Stunde früher da sein, vielleicht läuft uns da ja wieder ein privater Fahrer über den Weg.
Kurz danach waren wir in der Casa, wieder sehr schön mit gemütlichem Innenhof. Das Netzwerk aus Empfehlungen funktioniert hier echt saugut. So hat uns der Hausherr hier auch schon wieder an einen Kumpel und seine Tante in den beiden nächsten Städten verschachert. Wir sprangen in ein luftigeres Outfit und zogen los in die Stadt. Macht echt einen sehr schönen Eindruck, viele schöne alte Häuser, Kirchen, viele nett aussehende Bars und Restaurants.
Wir machten auch gleich zwei Zwischenstopps, erst in einer sehr hässlichen aber ganz guten Eisdiele, dann in einer süßen kleinen Bar, in der jeder mal seinen Namen an die Wand schreiben muss. Wir tranken einen sehr leckeren Mojito und bekamen schnell Gesellschaft von den zwei Typen am Nebentisch. Ein portugiesischer Kanadier und sein kubanischer Kumpel, irgendwie waren sie ganz witzig.
Danach gings weiter über Plätze, an Kirchen vorbei bis ans andere Ende der historischen Altstadt. Bevor wir zu einer Lonely Planet Restaurantempfehlung liefen, lieferten wir uns noch ein kleines Rennen mit einem Bicitaxi, in Walkingtempo konnten wir gut mithalten. Das Restaurant war echt schön, italienische Küche, es gab Parmesan, Emmentaler und Gouda, zumindest auf der Karte. Tomaten waren aber leider aus oder nicht lieferbar. Wir hatten Salat und riesige gute Pizzen, von denen wir nur die Hälfte schafften. Dafür super günstig. Die Reste nahmen wir mit, um sie noch an den Mann/Hund zu bringen. Das war hier richtig schwierig, die ersten Taxifahrer wollten nix, der erste Hund schnüffelte nicht mal dran. Doch schließlich entdeckten wir doch noch einen Obdachlosen im Park, der sich sehr freute. Wir nahmen noch einen Mojitoabsacker und gingen nach Hause und endlich duschen. Jetzt sitzen wir noch ganz entspannt in den Schaukelstühlen im Hinterhof vor unsrem Zimmer.
Montag, 24. August 2015
Weiter gehts nach Camagüey 17.08.
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