Freitag, 14. August 2015

Trinidad 12.08.

Ich habe tatsächlich überlebt :P Dafür bin ich aber definitiv am bisherigen Tiefpunkt angekommen. Nach etwa drei Stunden Frieren ohne Schlaf trotz Wolldecke, wobei mein Körper sowas wie Schüttelfrost entwickelte, nur ohne Schütteln, aber mit nem ständigen Wechsel aus einfach nur kalt und kalten Schweißausbrüchen, hab ich gegen vier den Kühlschrank verlassen und mir mit Hilfe der Decke ein Lager auf der Dachterrasse gebaut. Da bin ich dann auch endlich eingeschlafen, nur wurde es um 6 leider wieder hell und dementsprechend kurz war die Nacht. Aber auf meinen Körper ist Verlass und so kann ich wenigstens mit Halsschmerzen und brennenden Augen auftrumpfen, toller Tag. Klimaanlage und ich passen einfach nicht zusammen...
Um halb neun gabs Frühstück und wenn ich gerne frühstücken würde, wäre ich wohl echt begeistert gewesen. Neben dem Üblichen gab es noch Sandwich mit ganz gutem Käse und kleine Küchlein. Dazu auch echte Milch, nicht die übliche Pulverplörre.
Nach dem Frühstück gings in die Stadt in ein Museum im Haus eines ehemaligen deutschen Gutsherren oder was auch immer. Ganz schön ein Palast mit vielen alten Möbeln. Highlight war der Turm mit einem super Blick über die Stadt. Wir hatten voll Glück und waren allein oben, bevor ganze Tourihorden kamen. Danach gings kurz in die Kirche am Plaza Mayor, die nur kurz geöffnet hatte. Hm, Kirche halt. Wir belohnten uns erstmal mit frischem Ananassaft auf der Treppe vor der Casa de la Música. Danach liefen wir die Walking Tour aus dem Lonely Planet entlang und kamen ins echte Trinidad, das von den Busladungen verschont bleibt. Nur drei andere Lonely Planet Verfechter verfolgten uns. Waren tolle alte Gassen mit uraltem Kopfsteinpflaster. Im Anschluss stiegen wir noch auf den Glockenturm mit Museum und hatten nochmal einen tollen Blick.
Jetzt stand mal wieder Cachen auf dem Programm, Gipsy führte uns in eine süße kleine Innenhofkneipe, die auf Kaffeegetränke spezialisiert war. Wir orderten drei Eiskaffeevariationen und ich startete meine Suche, was bei der Besitzerin für viel Freude sorgte. Mit frio und caliente lotste sie mich aber in die richtige Richtung. Der Kaffee war auch sehr lecker und bewahrte mich vorm im Stehen Einschlafen.
Schließlich stiegen wir noch auf einen kleinen Hügel mit Kirchenruine. Leider etwas enttäuschend, denn außenrum wird neu gebaut... Um einem komatösen Zustand vorzubeugen, verzichtete ich auf die Souvenirshoppingtour und machte Siesta in der Casa. Meine zwei nötigen Souvenirs habe ich schon, so schnell wie noch nie, mehr gibts net!!!
Am späten Nachmittag kamen auch die beiden anderen wieder. Wir saßen noch etwas auf unsrer Terrasse. Abendessen wollten wir in unsrer Casa. Um halb 7 ging dann das Spektakel los, die Hausangestellte begann, den Tisch hier oben einzudecken. Um sieben nahmen wir dann Platz, unser Oberkellner in Badeshorts, Flipflops, Unterhemd und Goldkettchen, dafür aber mit 2. Arm auf dem Rücken, servierte uns die Vorspeise: Salat und Kürbissuppe mit Kochbananenchips, sehr lecker. Wir orderten eine teure Flasche Wein, alles andere wäre unter Niveau und ich musste ihn tatsächlich kosten, bevor er uns einschenkte. Ihm schien das Spiel ähnlich viel Spaß zu machen wie uns. Dann ging es weiter mit dem Hauptgang, Fisch mit Reis und Pellsüßkartoffeln. Zum Nachtisch gab es Schokoeis und Espresso. Ich muss schon sagen, gelungene Veranstaltung! Die anderen zwei haben sich jetzt vom Acker gemacht, keine Ahnung wohin. Ich werd mich jetzt dann ins Bett hauen, Kopf, Hals und Augen fühlen sich immer noch nicht wirklich besser an. Und so hab ich die Hoffnung auf ein paar Stunden Schlaf ohne Erfrierungen ;-)

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