Mehr oder weniger erholt gab es um 8 Uhr Frühstück. Viel Obst und zweierlei Säfte, sonst aber kein Vergleich zu unserem Otto. Mit uns am Tisch saßen zwei Italienerinnen, die eine Bustour machten und dabei wohl immer in Casas statt Hotels untergebracht werden. Lustigerweise musste ich für die dann dolmetschen, da sie sich warum auch immer nicht mit der Hausherrin verständigen konnten, obwohl die beiden Sprachen so ähnlich sind.
Nach dem Frühstück liefen wir los Richtung Viazul. Da das etwas außerhalb liegt, wollten wir endlich mal Kutsche fahren, aber wenn man die blöden Viecher einmal braucht, ist natürlich weit und breit kein Pferd zu sehen. Also liefen wir die 2 km eben zu Fuß. Dort angekommen durften wir unsre Namen auf Listen für Busse morgen setzen, Tickets kaufen ging nicht, das Computersystem (???) war ausgefallen.
Zu Fuß gings dann weiter zum Che Monument. Erinnerte mich ein bisschen an das von Ho Chi Minh in Hanoi. Ein riesiges Gelände, viel Beton, überall bewaffnete Polizisten, die jeden Schritt überwachen. Wir mussten Taschen und Kamera abgeben bevor wir rein durften. Das Ganze aber kostenlos! Dann ging es hinein zu Ches Grab und denen einiger anderer. Che wurde Ende der Sechziger in Bolivien hingerichtet als dort die kommunistische Revolution scheiterte oder so. Erst dreißig Jahre später wurden seine Überreste in einem Massengrab dort gefunden und nach Cuba überführt.
Danach gings noch durch das kleine Che Museum. Draußen machten wir dann noch ein paar Fotos vor dem Denkmal bevor wir wieder Richtung Stadt liefen. Unterwegs kamen wir an einer Mauer mit vielen Bildern vorbei, die uns alle etwas Tiefgründiges sagen wollten, die wir aber nicht immer verstanden.
Eigentlich wollten wir danach in die Tabakfabrik, die interessanter sein soll als Partagas in Havana. Dummerweise hat die sonntags natürlich zu. So gabs erstmal eine Cola und ne Runde Lonely Planet bzw Kindle vor einer "äußerst geschmackvollen" Bar. Dafür aber für nur 50ct. Mörre entdeckte dann die Lösung für den restlichen Nachmittag: Ein Hotelpool! Wir kuckten also noch schnell über den Hauptplatz und bewunderten die verschiedenen alten Gebäude dort und das im Plattenbaustil errichtete Hotel Santa Clara Libre mit original Einschusslöchern! Auf dem Platz selber herrschte reges Treiben, die halbe Stadt war im Internet während ihre Kinder in Ziegenwägelchen um den Platz gezogen wurden. Kein Witz!
Wir holten unse Badesachen und gingen ins Hotel America. Wir hatten zwei Möglichkeiten: 10 Cuc Eintritt mit 8 Freiverzehr inkl. oder 2 Cuc Eintritt ohne Freiverzehr. Äääh ja, such den Fehler... Wir zahlten also 2 Cuc und verfraßen und versoffen dann insgesamt 16 Cuc mit Mojito, Pommes und Salat...
Der Pool selbst war ganz ok, nicht groß, aber für ein paar Stunden echt ok. Um uns rum waren fast nur Cubaner, es gab das komplette Animationsprogramm mit Musik, Gesang und Filmquiz. War ein lustiges Peoplewatching.
Gegen sechs gingen wir heim duschen und dann essen. Da wir kein Risiko eingehen wollten, wählten wir eine Empfehlung aus dem Reiseführer und wurden nicht enttäuscht. Wir aßen super leckere Nudeln mit Meeresfrüchten bzw Bolognese. Die kosteten wengier als die ekelhaften mit Tomatenwassersoße am Tag zuvor. Obwohl das Restaurant deutlich teurer wirkte. Hier darf man sich weder am Aussehen noch am Preis orientieren. Während wir noch da saßen, kam ein deutsches Pärchen herein, die wir in Trinidad auch schon ein paar Mal gesehen haben. Echt alles ein Dorf hier!
Danach gings zu unsrem Stammdealer Mojito holen, aber der war aus! Vermutlich hatte eine der Ziegen die Minze gefressen, denn Rum gab es reichlich. Wir beschlossen eine spontane Rumverkostung zu mache, nahmen drei verschiedene doppelte Habana Club für nicht mal zwei Cuc und zwei Cola zum anschließenden Mixen. Fazit: Je älter und teurer desto brrrr! Der günstigere brannte noch auf Zunge während sich das Brennen beim teuersten im ganzen Körper ausbreitete. Wir mischten alle zusammen und gossen das ganze mit Cola auf. Dazu gab es wieder Peoplewatching, unter anderem Zweijährige auf Highheels. Als alles leer war gingen wir zum hässlichen Hotel mit den Löchern, denn es hat eine Dachterrasse im 10. Stock mit Blick auf die Stadt. Auf das Schild vor der Tür mit Preisen und Öffnungszeiten durfte man natürlich wieder nicht achten, eh alles anders. Aber gar nicht teuer. Wir tranken unsren letzten guten gemeinsamen Mojito und genossen die Aussicht. Gut, beides gleichzeitig war nicht möglich, denn die Mauer war 20cm zu hoch um vom Stuhl aus zu kucken... Die nutzen hier ihr Potential einfach nicht aus!
Als der Mojito leer war gings zurück zur Casa und ins Bett.
Montag, 24. August 2015
Santa Clara 16.08
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